Jugendcamp-Betreuer gesteht Missbrauch einer 13-Jährigen

Oldenburg - Wegen schweren sexuellen Missbrauchs einer damals 13-Jährigen muss sich seit Mittwoch ein 31-Jähriger vor dem Landgericht Oldenburg (Niedersachsen) verantworten.

Der Angeklagte (31, r.) steht vor Petra Warnken, Vorsitzende Richterin, im Gerichtssaal.
Der Angeklagte (31, r.) steht vor Petra Warnken, Vorsitzende Richterin, im Gerichtssaal.  © Sina Schuldt/dpa

Die acht angeklagten Missbrauchstaten sollen sich zwischen Mai und August 2016 insbesondere in Braunschweig ereignet haben, wo das Mädchen damals wohnte. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit gab er zu, mit dem Mädchen sexuell verkehrt zu haben, wie die Vorsitzende Richterin im Anschluss sagte.

Der Mann hatte die 13-Jährige als Betreuer eines Kinder- und Jugendcamps kennengelernt. Anschließend soll er weiter Kontakt zu ihr gehalten und sie auch zu Hause besucht haben.

Es soll mehrfach zum ungeschützten Geschlechtsverkehr gekommen sein. Die beiden sollen rund eineinhalb Jahre eine Beziehung geführt haben. Strafrechtlich relevant ist aber nur der Zeitraum, als das Mädchen noch 13 Jahre alt war. Der Angeklagte entschuldigte sich bei ihr mit knappen Worten für seine Taten.

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Die Klägerin, eine inzwischen 21 Jahre alte Studentin, sagte vor Gericht, als sie den Angeklagten kennengelernt habe, habe sie wenige Freunde und Probleme in der Schule gehabt. Auf einmal sei jemand da gewesen, der zugehört habe.

"Ich war bereit, im Gegenzug alles zu tun", sagte sie. Sie sei ein "leichtes Ziel" und emotional abhängig von ihm gewesen.

Die heute 21-jährige Frau fühlte sich jahrelang schuldig

Sie hatte erst sieben Jahre später Anzeige gegen den Mann erstattet. Auf die Frage der Vorsitzenden Richterin, warum so ein langer Zeitraum verstrichen sei, sagte die Zeugin, sie habe sich schuldig gefühlt, weil sie die Beziehung beendet habe.

Inzwischen sei ihr Anliegen, dass anderen Mädchen nicht Ähnliches widerfahre wie ihr. Deshalb habe sie auch ihre Aussage vor Gericht nicht hinter verschlossenen Türen machen wollen.

Titelfoto: Sina Schuldt/dpa

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