Angeklagter gesteht im Solingen-Prozess: "Habe schwere Schuld auf mich geladen"

Von Frank Christiansen

Düsseldorf - Im Strafprozess um den mutmaßlich islamistischen Terroranschlag von Solingen mit drei Toten hat der Angeklagte die Tat gestanden.

Issa al H. (27) hielt den Kopf auf der Anklagebank am Dienstag überwiegend gesenkt.  © Federico Gambarini/dpa

In einer Erklärung, die seine Verteidiger für ihn abgaben, räumte der Syrer Issa al H. den Messerangriff ein, bei dem drei Menschen starben.

"Ich habe schwere Schuld auf mich geladen. Ich bin bereit, das Urteil entgegenzunehmen." Weiter ließ er verlesen: "Ich habe Unschuldige getötet, keine Ungläubigen."

Der Strafprozess gegen den Syrer hat am Dienstag rund neun Monate nach der blutigen Messerattacke mit drei Toten auf dem Solinger Stadtfest im Hochsicherheitstrakt des Düsseldorfer Landgerichts begonnen.

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Die Bundesanwaltschaft wirft dem Angeklagten dreifachen Mord und zehnfachen versuchten Mord vor. Außerdem soll er IS-Terrorist sein und wenige Stunden vor der Tat am Abend des 23. August 2024 dem sogenannten Islamischen Staat in Videos die Treue geschworen haben.

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Er habe in islamistisch-dschihadistischen Foren gezielt Kontakt zum IS gesucht, sagte ein Vertreter der Bundesanwaltschaft kurz vor Beginn des Prozesses. Ideologische Operateure des IS hätten ihn dann - auch bei der Auswahl der Tatwaffe - angeleitet.

Der Angeklagte betrat den Gerichtssaal bekleidet mit einem blauen T-Shirt und hielt den Kopf auf der Anklagebank überwiegend gesenkt.

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