Nach Terroranschlag in Solingen: Prozess gegen Issa al H. beginnt heute
Von Frank Christiansen
Düsseldorf - Neun Monate nach dem Terroranschlag von Solingen beginnt am Dienstag der Prozess gegen Issa al H. aus Syrien.

Der 27-Jährige soll sich am 23. August 2024 beim Stadtfest zum 650-jährigen Bestehen Solingens in die Menge geschlichen und vor einer der Bühnen drei Besucher erstochen sowie versucht haben, zehn weitere zu töten.
Bei den Todesopfern handelt es sich um zwei Männer (56 und 67 Jahre alt) und eine Frau (56). Acht Menschen wurden verletzt. Zwei Besucher soll der Angreifer knapp verfehlt, aber ihre Kleidung zerfetzt haben. Auch diese Attacken wertet die Bundesanwaltschaft als Mordversuche.
Der Prozess beginnt im Hochsicherheitstrakt des Düsseldorfer Oberlandesgerichts. Zwei Pflichtverteidiger wurden dem Angeklagten zur Seite gestellt.
Zwölf Verletzte und Angehörige von Todesopfern treten als Nebenkläger auf. Die Anklage der Bundesanwaltschaft ist 95 Seiten stark.
Islamischer Staat reklamiert Messerattacke für sich
Die Bundesanwaltschaft hat den mutmaßlichen Attentäter wegen dreifachen Mordes und zehnfachen versuchten Mordes angeklagt. Zudem wird ihm vorgeworfen, IS-Terrorist zu sein. Als radikaler Islamist habe Issa al H. eine möglichst große Anzahl aus seiner Sicht "Ungläubiger" töten wollen.
Wenige Stunden vor der Tat soll der inzwischen 27-Jährige der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen haben. Einen Tag später reklamierte der IS den Anschlag für sich.
Titelfoto: Uli Deck/dpa