Decke stürzt in Nachtclub ein: Hat Firmenboss bewusst geschludert?

Von Martin Höke

Düsseldorf - Nach dem Einsturz einer Decke in einem Düsseldorfer Nachtclub, bei dem vier Menschen verletzt wurden, soll der Fall am heutigen Donnerstag strafrechtlich aufgearbeitet werden.

Steht in den Gerichtsakten die ganze Wahrheit rund um die Arbeiten der Firma? (Symbolbild)
Steht in den Gerichtsakten die ganze Wahrheit rund um die Arbeiten der Firma? (Symbolbild)  © Johannes Eisele/dpa-Zentralbild/dpa

Vor Gericht muss sich der Chef einer Trockenbaufirma wegen fahrlässiger Körperverletzung verantworten.

Das Amtsgericht unternimmt damit den zweiten Anlauf, nachdem der Prozess im April vertagt worden war.

Der Firmenchef hatte jede Verantwortung für das Unglück bestritten. Sein Trockenbauunternehmen hatte im Sommer 2021 über einer Theke im zweiten Stock des Clubs eine neue Zwischendecke eingezogen.

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Nachdem sich Monate später Risse in der Decke zeigten, soll der 66-Jährige eine zweite Lage Gipskartons angebracht haben, um die Risse zu kaschieren. Laut Anklage hatte er damit das Gesamtgewicht der Konstruktion gefährlich erhöht.

Am frühen Morgen des 27. März 2022 gegen 05.00 Uhr kam die Decke auf einer Länge von 13 Metern herunter. Vier Mitarbeiter des Clubs wurden verletzt, zwei 20 und 25 Jahre alte Frauen sogar schwer.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hätte der Angeklagte der Ursache für die Rissbildung nachgehen müssen. Dann hätte er erkannt, dass die Aufhängung der Zwischendecke durch Dübel in einer Putzschicht nicht tragfähig war.

Titelfoto: Johannes Eisele/dpa-Zentralbild/dpa

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