Klimaaktivistin blockiert Gleis und wird verknackt: Vor Gericht fehlt von ihr jede Spur

Grevenbroich - Eine Klimaaktivistin hat vor der Justiz wegen einer Gleisblockade am Kohlekraftwerk Neurath eine empfindliche Pleite einstecken müssen. Jetzt muss sie in den Knast!

Sowohl am 17. Januar 2023 als auch mehr als ein Jahr zuvor blockierten Demonstranten an den Gleisen vor dem Kraftwerk in Neurath.
Sowohl am 17. Januar 2023 als auch mehr als ein Jahr zuvor blockierten Demonstranten an den Gleisen vor dem Kraftwerk in Neurath.  © Oliver Berg/dpa

Die 41-Jährige wurde vor dem Amtsgericht Grevenbroich am heutigen Montag zu neun Monaten Haft verurteilt.

Zu allem Überfluss soll die Angeklagte und später Verurteilte sowie ihre Verteidigerin dem Prozess unentschuldigt ferngeblieben sein.

Zuletzt wurde der Frau aus Bonn nur noch Störung öffentlicher Betriebe vorgeworfen. Der zunächst mitangeklagte Vorwurf des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ließ sich im Verfahren nicht bestätigen.

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Im Prozess hatten Polizisten ausgesagt, dass bei der Festnahme und Begleitung zu den Polizeifahrzeugen niemand Widerstand geleistet habe. Alles sei "ruhig und entspannt geblieben" hatte eine Beamtin Ende Februar betont.

An der Aktion am 5. November 2021 waren mehrere Dutzend Aktivisten beteiligt. Die Angeklagte hatte ihre Arme in ein Rohr eingegipst und dies unter den Gleisen angekettet, um die Kohlezulieferung zum Kraftwerk zu stoppen.

Dem Kraftwerksbetreiber RWE war nach eigenen Angaben ein Schaden von knapp 1,5 Millionen Euro durch die Betriebseinschränkung entstanden.

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

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