Leiche zerstückelt und in Speisefässern verstaut: Rocker hüllen sich vor Gericht in Schweigen

Duisburg – Unter Polizeischutz hat am Dienstag in Duisburg der Prozess um einen Mord im Rocker-Milieu begonnen.

Die Angeklagten hüllten sich zum Prozessauftakt in Duisburg in Schweigen.
Die Angeklagten hüllten sich zum Prozessauftakt in Duisburg in Schweigen.  © Roland Weihrauch/dpa

Angeklagt sind sechs 35 bis 46 Jahre alte Männer, die zur Tatzeit Mitglieder des Motorradclubs "Hells Angels" gewesen sein sollen.

Fünf von ihnen sollen sich im Januar 2014 an einer tödlichen Bestrafungsaktion in den eigenen Reihen beteiligt haben.

Zum Prozessauftakt am Duisburger Landgericht haben sich die Angeklagten nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Bundeswehroffizier gesteht vor Gericht Spionage für Russland
Gerichtsprozesse NRW Bundeswehroffizier gesteht vor Gericht Spionage für Russland

Das Opfer war laut Anklage in Mönchengladbach in einem Autoanhänger erschossen und anschließend zerstückelt worden. Die Körperteile wurden in Speisefässern verstaut, mit Beton übergossen und im Rhein sowie in anderen Gewässern versenkt. Später waren einzelne Leichenteile wieder aufgetaucht.

"Die Tötung diente der Beseitigung eines Verräters und damit der Festigung der Machtposition der 'Hells Angels'", heißt es in der Anklage.

Außerdem geht es im Prozess um einen Mordversuch an einem Mitglied des verfeindeten Motorradclubs "Bandidos", auf das im November 2013 in Oberhausen geschossen worden war.

Zwei der sechs Angeklagten (vorne r. und hinten r.) warten auf den Beginn des Prozesses im Duisburger Landgericht.
Zwei der sechs Angeklagten (vorne r. und hinten r.) warten auf den Beginn des Prozesses im Duisburger Landgericht.  © Roland Weihrauch/dpa

Das Opfer wurde von vier Kugeln getroffen, hat den Anschlag jedoch überlebt. Die Anklage lautet auf Mord, Mordversuch und Strafvereitelung.

Aktualisiert, 19. Juli, 12.29 Uhr

Titelfoto: Roland Weihrauch/dpa

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse NRW: