Toter in Teile zerflext: Rocker der Hells Angels nach acht Jahren vor Gericht

Duisburg/NRW - Achteinhalb Jahre nach dem sogenannten "Stückelmord von Duisburg" beginnt am Dienstag (19. Juli) am Duisburger Schwurgericht der Prozess gegen sechs Männer.

Sechs Männer stehen vor Gericht. Sie sollen als Mitglieder der "Hells Angels" einen Mann getötet haben. (Symbolbild)
Sechs Männer stehen vor Gericht. Sie sollen als Mitglieder der "Hells Angels" einen Mann getötet haben. (Symbolbild)  © picture alliance / dpa

Die heute 35 bis 46 Jahre alten Angeklagten sollen zur Tatzeit im Januar 2014 Mitglieder des Motorrad-Clubs Hells Angels gewesen sein und dabei geholfen haben, einen Mann aus den eigenen Reihen zu ermorden.

Das Opfer wurde durch einen Schuss in den Hinterkopf getötet.

Der Präsident seines Hells-Angels-Charters soll ihn für einen Verräter gehalten haben, der geheime Informationen an die Polizei weitergegeben habe.

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Der mutmaßliche Todesschütze soll sich nach der Bluttat in seine Heimat, den Iran, abgesetzt haben.

Von dort hatte er zuletzt immer wieder Bilder in sozialen Netzwerken veröffentlicht und dabei erklärt, die Polizei in Deutschland werde ihn nie festnehmen können.

Die jetzt angeklagten Rocker sollen dabei geholfen haben, das Opfer in einen Hinterhalt zu locken. Laut Anklage sollen sie nach der Tat außerdem die Leiche mithilfe einer Flex zerstückelt haben.

Kronzeuge half der Polizei

Die Körperteile wurden anschließend in Speisfässern verstaut, mit Beton übergossen und im Rhein-Herne-Kanal versenkt.

Nachdem zunächst der Torso gefunden worden war, konnte die Polizei den Toten anhand seiner auffälligen Tätowierungen identifizieren. Die weiteren Leichenteile konnten erst geborgen werden, nachdem sich ein Kronzeuge bei der Polizei gemeldet und die Beamten zu den entsprechenden Stellen am Kanal geführt hatte.

Neben dem Mord an dem Rocker wird den Angeklagten auch ein Mordversuch an einem Mitglied des Motorrad-Clubs Bandidos vorgeworfen.

Im November 2013 sollen sie den verfeindeten Rocker an einer Ampel mit Autos eingekeilt und anschließend auf ihn geschossen haben. Das Opfer wurde von vier Kugeln getroffen, überlebte den Anschlag jedoch.

Titelfoto: picture alliance / dpa

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