Mutmaßliche Millionen-Räuber wieder auf freiem Fuß: Angeklagter setzt sich ins Ausland ab

Emmerich/Jelenia Góra - Nach dem spektakulären Millionen-Einbruch in das Zollamt Emmerich 2020 sind alle sieben Angeklagten gegen Kaution auf freiem Fuß - von einem der Männer fehlt zurzeit jede Spur.

Der Prozess gegen die sieben Angeklagten wird in Polen geführt. Hier waren die mutmaßlichen Räuber festgenommen worden. (Archivfoto)
Der Prozess gegen die sieben Angeklagten wird in Polen geführt. Hier waren die mutmaßlichen Räuber festgenommen worden. (Archivfoto)  © Maciej Kulczynski/PAP/dpa

Die Männer seien bereits vor Monaten aus der Untersuchungshaft freigekommen, bestätigte ein Sprecher des Bezirksgerichts im polnischen Jelenia Góra am heutigen Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Der Prozess wird in Polen geführt, wo die Angeklagten festgenommen worden waren. Nächster Verhandlungstag ist laut Gericht der 20. Dezember. Der Prozess läuft seit Anfang Juni.

Laut einem Bericht der polnischen Zeitung "Gazeta Wyborcza" soll sich einer der Angeklagten ins Ausland abgesetzt haben - möglicherweise nach Kroatien. Er werde offiziell von der Polizei gesucht, weil seine Familie ihn als vermisst gemeldet hatte.

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Zudem solle er wegen der Verteilung der Beute von "kriminellen Gruppen" verfolgt werden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf eine Verteidigerin des Mannes und einen Beteiligten des spektakulären Raubes.

Bei dem Einbruch sollen laut Ermittlungen drei Täter am Allerheiligen-Feiertag 2020 in das zu diesem Zeitpunkt unbewachte Amt am Niederrhein eingebrochen und mit knapp 6,5 Millionen Euro Beute verschwunden sein. Den Angeklagten drohen nach polnischem Recht Strafen von bis zu 15 Jahren Haft.

Titelfoto: Maciej Kulczynski/PAP/dpa

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