Psychisch kranke Frau fährt Radler (†47) um: Vor Gericht entschuldigt sie sich

Münster – Für einen Radfahrer (†47) endete die scheinbar ziellose Autofahrt einer 44-Jährigen im Münsterland tödlich. Nun hat der Gerichtsprozess vor dem Landgericht Münster begonnen.

Die psychisch kranke Beschuldigte (44) soll im September mit dem Auto dreimal gezielt auf Radfahrer zugefahren sein. Ein Radfahrer (†47) wurde erfasst und getötet.
Die psychisch kranke Beschuldigte (44) soll im September mit dem Auto dreimal gezielt auf Radfahrer zugefahren sein. Ein Radfahrer (†47) wurde erfasst und getötet.  © Guido Kirchner/dpa

Die Beschuldigte soll im September 2020 bei einer scheinbar ziellosen Autofahrt zwischen Lengerich und Lienen im Münsterland mehrere Unfälle verursacht und dabei einen Radfahrer getötet haben.

Mehrere weitere Radfahrer erlitten zum Teil schwere Verletzungen.

Die Staatsanwaltschaft wertet die Taten als Mord und Mordversuch und strebt die unbefristete Unterbringung der Deutschen in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik an.

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Aufgrund einer schweren psychischen Erkrankung gilt die Frau als schuldunfähig.

Zu Prozessbeginn bat die 44-Jährige um Verzeihung. Es tue ihr leid, dass sie für den Tod eines Menschen verantwortlich sei, sagte sie den Richtern.

Sie leide seit Jahren an einer paranoiden Schizophrenie und habe schon viele Klinikaufenthalte hinter sich.

Der zerbrochene Rahmen eines Rennrads liegt an einer Unfallstelle. Ein Radfahrer (†47) starb bei der scheinbar ziellosen Fahrt einer 44-Jährigen. (Archivfoto)
Der zerbrochene Rahmen eines Rennrads liegt an einer Unfallstelle. Ein Radfahrer (†47) starb bei der scheinbar ziellosen Fahrt einer 44-Jährigen. (Archivfoto)  © Nord-West-Media TV/dpa

Eine Mordkommission hatte kurz nach der tödlichen Autofahrt bekannt gegeben, dass sich die Verdächtige seit mehreren Jahren in fachärztlicher Behandlung befand. Die Frau war nach dem letzten Unfall gegen einen Baum geprallt.

Titelfoto: Nord-West-Media TV/dpa

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