Senior wird ausgeraubt und stirbt: Jetzt wird dem Täter der Prozess gemacht

Düsseldorf - Sieben Monate nach einem tödlichen Raubüberfall auf einen 77-Jährigen hat vor dem Düsseldorfer Landgericht der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Der 33-Jährige ist wegen Raubes mit Todesfolge angeklagt.

Ein 33-jähriger Mann muss sich vor dem Landgericht Düsseldorf wegen Raubes mit Todesfolge verantworten. (Symbolbild)
Ein 33-jähriger Mann muss sich vor dem Landgericht Düsseldorf wegen Raubes mit Todesfolge verantworten. (Symbolbild)  © Martin Gerten/dpa

Beim Prozessauftakt am Freitag gestand er, den alten Mann von einer Tankstelle im Düsseldorfer Zooviertel aus verfolgt, ihn beim Öffnen der Haustür niedergeschlagen und ausgeraubt zu haben.

Er habe das Opfer aber nicht töten wollen, erklärte der Angeklagte in einer von seiner Verteidigerin verlesenen Erklärung. Der Senior war später an seinen schweren Verletzungen gestorben.

Der 77-Jährige hatte am Tattag im vergangenen August mit einem Freund eine Ausstellung in Bonn besucht und war spätabends von ihm zurückgebracht worden.

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Beim Aussteigen aus dem Auto an der Tankstelle nahe seinem Haus hatte er dem Freund als Dank zehn Euro gegeben - das hatte der Angeklagte nach eigenen Angaben beobachtet und daraufhin den Senior nach Hause verfolgt.

An der Haustür habe der 77-Jährige den Fremden bemerkt und weggeschubst. Daraufhin habe er zugeschlagen, hieß es in der Erklärung des Angeklagten.

Opfer stürzte Kellertreppe hinab: "Ich habe nicht gedacht, dass er stirbt"

Der Rentner war eine Kellertreppe hinabgestürzt und schwer verletzt liegengeblieben. (Symbolbild)
Der Rentner war eine Kellertreppe hinabgestürzt und schwer verletzt liegengeblieben. (Symbolbild)  © 123rf/togir

Das Opfer stürzte die Kellertreppe hinab, schlug mit dem Hinterkopf auf und blieb schwer verletzt liegen. Der Angeklagte soll ihm dann Uhr, Geldbörse und Handy gestohlen haben. "Am Fuß der Treppe hat er sich noch aufgerappelt, ich habe nicht gedacht, dass er stirbt", ließ der Rumäne erklären.

Dem 77-Jährigen gelang es trotz seines Schädelbruchs, sich in den Aufzug und in seine Wohnung im zweiten Stock zu schleppen. Als seine Frau ihn später fand, war er aber nicht mehr ansprechbar. Vier Tage später starb er in einer Klinik an seinen Kopfverletzungen.

Erst eine Woche nach der Tat stellte sich heraus, dass der 77-Jährige nicht einfach gestürzt, sondern überfallen worden war. Die Ehefrau hatte das Fehlen der Geldbörse, des Mobiltelefons und der EC-Karte bemerkt. Die Obduktion bestätigte den Verdacht

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Auf die Spur des vorbestraften Angeklagten waren die Ermittler durch Überwachungsvideos der Tankstelle und eines benachbarten Geschäfts gekommen. Sie zeigen laut Staatsanwaltschaft, wie der Angeklagte dem Senior gegen 23 Uhr von der Tankstelle aus folgt und nur Minuten später zurückkommt.

Für den Prozess sind bis zum 21. März sechs Verhandlungstage angesetzt.

Erstmeldung vom 23. Februar, 5.42 Uhr; zuletzt aktualisiert: 13.07 Uhr.

Titelfoto: Martin Gerten/dpa

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