Vater sticht vor den Augen des Sohnes (13) auf seine Frau ein: "Wollte ihr nur Angst einjagen"

Düsseldorf - Die Bluttat geschah vor den Augen des 13-jährigen Sohnes: Der Vater (55), der in Düsseldorf versucht haben soll, seine Frau (35) zu erstechen, räumte am heutigen Mittwoch auf der Anklagebank des Düsseldorfer Landgerichts die Messerstiche zwar ein, bestritt aber eine Tötungsabsicht.

Am Landgericht Düsseldorf hat der Prozess gegen einen Vater wegen versuchten Mordes begonnen.
Am Landgericht Düsseldorf hat der Prozess gegen einen Vater wegen versuchten Mordes begonnen.  © Rolf Vennenbernd/dpa

"Ich habe ihr nur Angst einjagen, sie aber nicht töten wollen", sagte der 55-Jährige zum Auftakt des Prozesses.

Der Mann ist wegen versuchten Mordes angeklagt. Die Tat geschah am 19. April dieses Jahres im Stadtteil Garath. Die Frau erlitt mehrere Messerstiche und überlebte lebensgefährlich verletzt.

Während der Tat soll der Weißrusse angetrunken gewesen sein. Beim Angeklagten war ein Blutalkoholwert von 1,44 Promille gemessen worden. Nach Einschätzung eines Gutachters war er zur Tatzeit dennoch voll schuldfähig.

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Vorangegangen war laut Anklage ein Streit der Eheleute. Die 20 Jahre jüngere Ehefrau soll ihrem Mann wiederholt vorgeworfen haben, sich nicht ausreichend um einen Job zu bemühen und zu viel zu trinken.

Der Sohn hat seiner Mutter womöglich das Leben gerettet, weil er dazwischengegangen war: Er soll den Arm des Vaters festgehalten und ihn damit an weiteren Stichen gehindert haben. Der 55-Jährige war nach der Tat geflüchtet, konnte aber in Tatortnähe festgenommen werden.

Vater begründet seine Bluttat: Seine Frau "hatte kaum noch Respekt vor mir als Mann"

Ermittler hatten den Angeklagten nach der Bluttat festgenommen. (Symbolbild)
Ermittler hatten den Angeklagten nach der Bluttat festgenommen. (Symbolbild)  © 123rf/foottoo

Seine Frau habe ihn zuvor als "Blödmann" bezeichnet und gesagt: "Der Verrückte liegt noch im Bett." Der 55-Jährige soll das Messer hinter seinem Rücken verborgen haben, als er sich neben seine Frau im Kinderzimmer auf das Bett des Sohnes gesetzt habe.

Mit den Worten, wenn er gehe, dann gehe sie auch, soll er dann das Messer gezückt und seiner Frau plötzlich in Bauch, Arm und Rücken gestochen haben. Das hatte der Sohn damals bei seiner Vernehmung geschildert.

"Sie hatte in letzter Zeit kaum noch Respekt vor mir als Mann", sagte der Angeklagte am Mittwoch. Zwei Monate vor der Tat habe sie von Trennung gesprochen.

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Die Frau hatte ihren Ehemann früher einmal wegen Gewalt in der Beziehung angezeigt, die Anzeige kurz darauf aber wieder zurückgezogen. Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt.

Titelfoto: Montage: 123rf/foottoo, Rolf Vennenbernd/dpa

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