Baby nach Geburt an Wertstoffhof ausgesetzt: Mutter wegen Totschlags angeklagt
Halle (Saale) - Nach dem Fund eines toten Babys an einem Wertstoffhof 2021 in Halle muss sich die Mutter wegen Totschlags vor Gericht verantworten.
Der Prozess beginnt am 27. Februar vor dem Landgericht Halle, wie ein Sprecher am Freitag mitteilte.
Die Frau soll laut Anklage am 21. Dezember 2021 allein in ihrer Wohnung ein gesundes Mädchen geboren und das Neugeborene noch am selben Tag in ein T-Shirt gewickelt in der Nähe des Wertstoffhofes abgelegt haben.
Dabei sei ihr bewusst gewesen, dass der Säugling dort nicht lange überleben würde und an der Stelle auch nicht zufällig hätte gefunden werden können.
Das Baby wurde sechs Tage später tot von einer Spaziergängerin entdeckt.
Die Staatsanwaltschaft geht den Angaben zufolge von einer verminderten Schuldfähigkeit der 38-Jährigen aus.
Die Ermittler suchten fast ein Jahr lang nach der zunächst unbekannten Mutter des Babys.
Die Angeklagte habe die Vorwürfe bereits gestanden, hieß es.
Im Fall einer Verurteilung wegen Totschlags droht ihr nach Angaben des Gerichtssprechers eine Freiheitsstrafe von mindestens fünf Jahren.
Titelfoto: Heiko Rebsch/dpa-Zentralbild/dpa