Mordprozess um getöteten Ex-Trainer in Sachsen neu gestartet

Von Andreas Hummel

Lichtenstein/Zwickau - Für den gewaltsamen Tod seines früheren Fußballtrainers muss sich ein 41-Jähriger erneut vor dem Landgericht Zwickau verantworten.

René K. (41) bei der Gerichtsverhandlung am Dienstag.
René K. (41) bei der Gerichtsverhandlung am Dienstag.  © Kristin Schmidt

Die Staatsanwaltschaft wirft René K. (41) Mord vor. Demnach soll er seinen Ex-Trainer (†53) im Juli 2023 in Lichtenstein (Landkreis Zwickau) von hinten mit einer Spaltaxt erschlagen haben. Er habe sich für zweifachen sexuellen Missbrauch rächen wollen, den er vermutet habe. Der Angeklagte selbst hatte 2011 bei einem Unfall vollständigen Gedächtnisverlust erlitten.

Der Deutsche war wegen der Bluttat 2024 am Landgericht Zwickau wegen Totschlags zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Doch auf Revision der Staatsanwaltschaft hin hat der Bundesgerichtshof das Urteil kassiert und eine lückenhafte Beweiswürdigung kritisiert.

Deswegen muss der Fall nun von einer anderen Kammer komplett neu verhandelt werden. Dazu wurde ein neues psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben.

Angeklagter gesteht Axtangriff auf Ex-Trainer

Im Sommer vergangenen Jahres wurde der ehemalige Jugendtrainer in Lichtenstein mit mindestens fünf Axthieben umgebracht.
Im Sommer vergangenen Jahres wurde der ehemalige Jugendtrainer in Lichtenstein mit mindestens fünf Axthieben umgebracht.  © Mike Müller

Über seine Rechtsanwältin bekannte sich der 41-Jährige nun erneut zu der Gewalttat.

Sie schilderte zwei sexuelle Übergriffe, an die er sich inzwischen sehr klar erinnere.

Der tödliche Angriff auf seinen früheren Trainer sei für ihn unbegreiflich und unfassbar: "Er kann es bis heute nicht fassen, wie er zu solch einer Tat fähig war."

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Für den Prozess sind vier weitere Verhandlungstage bis 19. August geplant.

Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, Mike Müller

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