Platte explodiert! Es geht um 26.000 Euro und drei Verdächtige

Görlitz - Am Landgericht Görlitz geht es mal wieder um eine explodierte Plattenbauwohnung. Der Vorfall ereignete sich schon 2009 in Olbersdorf bei Zittau.

Hat er zwei Männer zum Feuerlegen angestiftet? Während Christian H. (66) abwesend war, flog jedenfalls seine Wohnung in die Luft.
Hat er zwei Männer zum Feuerlegen angestiftet? Während Christian H. (66) abwesend war, flog jedenfalls seine Wohnung in die Luft.  © LausitzNews/Kaczmarek

Diesmal sitzt Christian H. (66) auf der Anklagebank. Er soll die Sprengung beauftragt haben, um die Versicherungssumme von 26.000 Euro zu kassieren. Allein der Nachweis fällt - mal wieder - schwer.

Die Anklage ist sich sicher: Der Baden-Württemberger beauftragte 2009 Marko Z. (58) und Holger K. (65), die Wohnung im Obergeschoss des Hauses am Sachsenbergblick in Brand zu setzen.

Dafür soll er 2000 Euro gezahlt haben. Tatsächlich wurde überall verkipptes Benzin angezündet. Es kam zur Explosion. Mieter Christian H., der zur Tatzeit angeblich in Portugal weilte, bekam reichlich Geld von der Versicherung.

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Zwar ging die Polizei bald von einer vorsätzlichen Tat aus, aber die Beweise fehlten. Bis ausgerechnet der Bruder von Holger zum "Kronzeugen" avancierte, bei der Polizei unter anderem von der Explosion berichtete.

So saßen Marko und Holger im Jahr 2021 auf der Anklagebank. Aber da wollte der Kronzeuge nicht mehr gegen seien Bruder aussagen. Folge: Freispruch!

Bruder des Angeklagten verstorben

Immerhin wurde noch gegen Christian H. ermittelt, der sich jahrelang im Ausland aufhielt. Als er im März einreiste, wurde er in Frankfurt festgenommen, kam in U-Haft und sitzt nun auf der Anklagebank.

Und wieder hat die Justiz Probleme: Der Angeklagte schweigt, ist überdies schwerkrank und damit sehr haftempfindlich. Auch der Kronzeuge ist wegen einer Krankheit nicht aussagefähig.

Und sein Bruder, der damals freigesprochene Holger K., ist inzwischen gar verstorben. Urteil folgt.

Titelfoto: LausitzNews/Kaczmarek

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