Mann (57) wollte Zwölfjährigen dazu bringen, seine eigene Mutter zu töten

Kiel - Grausam: Ein 57-Jähriger aus Kiel soll mehrfach versucht haben, seinen minderjährigen Neffen zum Mord an dessen eigener Mutter anzustiften!

Der Angeklagte (l.) sitzt neben seinem Verteidiger Philip Seehusen im Verhandlungssaal. Er soll versucht haben, seinen Neffen zum Mord an dessen Mutter anzustiften.
Der Angeklagte (l.) sitzt neben seinem Verteidiger Philip Seehusen im Verhandlungssaal. Er soll versucht haben, seinen Neffen zum Mord an dessen Mutter anzustiften.  © Frank Molter/dpa

Seine möglichen Motive: Er habe entweder verhindern wollen, dass seine sexuellen Annäherungsversuche an die Schwägerin bekannt würden, sagte die Staatsanwältin zu Prozessbeginn am Mittwoch am Kieler Landgericht.

Oder er habe sie wegen ihrer Entscheidung bestrafen wollen, sich von ihrem Ehemann, seinem Bruder, zu trennen.

Der damals zwölfjährige Sohn offenbarte sich seiner Mutter. Ihn soll der Onkel wiederholt aufgefordert haben, seiner Mutter ein Messer in den Bauch zu rammen, während sie schläft.

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Zur Begründung habe der im Irak geborene Deutsche gesagt, die Mutter sei eine schlechte Person. Als der Junge sich weigerte, soll der Angeklagte dem Kind ein Video gezeigt haben, in dem ein Mann einem anderen Mann ein Messer in den Bauch sticht.

Die Staatsanwältin warf dem Angeklagten neben versuchter Anstiftung zum Mord auch mehrfache Körperverletzung gegen seine Schwägerin sowie deren Sohn und Tochter vor.

So soll der im Irak geborene Deutsche die Frau mit fast kochend heißem Wasser verbrüht und sie und die Kinder geschlagen haben.

Dem Angeklagten drohen bis zu 15 Jahre Haft, das Urteil fällt am 30. November

Der Tatzeitraum erstreckte sich demnach von 2017 bis Frühjahr 2018. Dem Mann drohen drei bis 15 Jahre Haft, sollte er entsprechend der Anklage verurteilt werden.

Nach Auffassung des Schwurgerichts kommt auch eine Verurteilung wegen Mordes in mittelbarer Täterschaft in Betracht, weil der Angeklagte das noch nicht strafmündige Kind laut Anklage als Mordwerkzeug nutzen wollte.

Das Gericht hat fünf Verhandlungstage festgesetzt. Das Urteil wird demnach am 30. November erwartet. Während der Aussage des heute 16-jährigen Sohnes sollte die Öffentlichkeit ausgeschlossen werden.

Titelfoto: Frank Molter/dpa

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