Millionengewinne mit Dieselbetrug? Vier Männer vor Gericht

Kiel - Der ehemalige Betreiber eines Mineralölhandels in Schönberg und drei Mitangeklagte müssen sich von Mittwoch an wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor einer Wirtschaftsstrafkammer des Kieler Landgerichts verantworten.

Vor dem Kieler Landgericht startet der Prozess gegen vier Männer wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe.
Vor dem Kieler Landgericht startet der Prozess gegen vier Männer wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe.  © Markus Scholz/dpa

Die Angeklagten im Alter von 44 bis 75 Jahren sollen jahrelang unmarkiertes Heizöl aus einem Kieler Tanklager als Dieselkraftstoff weiterverkauft haben.

Die Staatsanwaltschaft geht nach Gerichtsangaben von rund 850 Fällen und einem Schaden von über zehn Millionen Euro aus. Den Beschuldigten drohen Geld- und Haftstrafen.

Der Anklage zufolge sollen sich die Männer von 2008 bis 2018 mehrmals monatlich als Heizöl versteuerten, nicht markierten Kraftstoff verschafft haben, der im Betrieb des 75-Jährigen als Diesel weiterverkauft worden sein soll. Die Täuschung flog nach Angaben der Staatsanwaltschaft durch einen Hinweis auf.

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Der Prozess ist bis Mitte Mai terminiert. Elf Verhandlungstage wurden festgesetzt. Bei einer Verständigung könnte sich das Verfahren deutlich verkürzen.

Heizöl und Diesel haben denselben Grundstoff. Heizöl wird aber deutlich günstiger besteuert und zur Unterscheidung eingefärbt und mit Markierstoff versehen.

Es hat auch einen deutlich höheren Schwefelgehalt. Dieselkraftstoff werden andere Additive zugeführt, um Motor und Abgasanlage zu schonen.

Titelfoto: Markus Scholz/dpa

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