Dienstgeheimnisse an Neonazis weitergegeben? Polizist aus Eisenach unter Verdacht

Eisenach/Jena - Vor dem Oberlandesgericht in Jena läuft ein Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder von "Knockout 51". Nun gerät ein Polizist in Verdacht, Dienstgeheimnisse weitergegeben zu haben.

Der Prozess gegen mehrere mutmaßliche Mitglieder von "Knockout 51" läuft bereits. Nun ist auch ein Polizist ins Visier der Ermittlungen geraten. (Archivbild)
Der Prozess gegen mehrere mutmaßliche Mitglieder von "Knockout 51" läuft bereits. Nun ist auch ein Polizist ins Visier der Ermittlungen geraten. (Archivbild)  © Martin Wichmann TV/dpa

Gegen den Eisenacher Beamten laufen interne Ermittlungen, auch ein Disziplinarverfahren wurde eröffnet, sagte ein Sprecher des Thüringer Innenministeriums am Montag. Nähere Angaben zu den Vorwürfen gegen den Polizisten machte der Sprecher zunächst nicht.

Vor dem Thüringer Oberlandesgericht in Jena läuft ein Prozess gegen insgesamt vier mutmaßliche Mitglieder von "Knockout 51".

Der Generalbundesanwalt wirft den Thüringer Rechtsextremisten im Alter zwischen 21 und 25 Jahren vor, schwerste Straftaten vorbereitet zu haben.

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Die Gruppe soll spätestens ab April 2021 auf Körperverletzungen und die Tötung von Angreifern aus dem linksextremen Lager ausgerichtet gewesen sein, wie der Vertreter des Generalbundesanwalts bei der Verlesung der Anklage gesagt hatte.

Die Weitergabe von Dienstgeheimnissen kann in Deutschland mit einer Geldbuße oder einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden. Je nach Schwere der Tat.

Titelfoto: Martin Wichmann TV/dpa

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