Menschliches Skelett am Innufer in Bayern entdeckt: Polizei steht vor Rätsel

Mühldorf am Inn - Am Innufer bei Mühldorf in Bayern wurde ein fast vollständiges menschliches Skelett einschließlich Schädel entdeckt. Da die Identität des Toten bislang nicht geklärt werden konnte, bittet die Polizei nun die Öffentlichkeit um Mithilfe.

Diese schwarz/silberne Zigarettenspitze wurde unter anderem in der Nähe des Fundorts entdeckt.
Diese schwarz/silberne Zigarettenspitze wurde unter anderem in der Nähe des Fundorts entdeckt.  © Marijan Murat/dpa; PP Oberbayern Süd (Montage)

Laut Angaben der Polizei fanden Spaziergänger die sterblichen Überreste am Nachmittag des 11. März 2024 am Innufer im Bereich Starkheim am sogenannten "Innzipfel".

Die rechtsmedizinische Untersuchung wenige Tage nach dem Fund ergab folgende Erkenntnisse:

  • männlich
  • etwa 1,70 Meter groß
  • befand sich altersmäßig in der zweiten Lebenshälfte
  • Liegezeit der Knochen wird auf mehrere Monate bis mehrere Jahre geschätzt
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Außerdem wurden folgende Gegenstände im Bereich des Fundorts gefunden:

  • der vordere Teil einer Jeans mit grauen Hosenträgern, Marke C&A, Größe 33/30
  • ein Poloshirt, Kurzarm, Größe unbekannt, Farbe kaum mehr definierbar (Aufdruck der Knöpfe deutet ebenfalls auf C&A-Marke hin)
  • ein Teil einer weißen Unterhose, Marke Manguun, Größe 5/M
  • eine schwarz/silberne Zigarettenspitze
  • ein Paar Birkenstock-Schlappen mit einem Riemen, Farbe vermutlich braun/schwarz, vermutlich Größe 40
  • zwei Zahnprothesen mit Aussparungen beziehungsweise einzelnen Zähnen
  • einzelne Münzen
  • jedoch kein Mobiltelefon, Geldbeutel, Schlüssel oder Feuerzeug

Hinweise auf eine äußere Gewalteinwirkung ergaben die rechtsmedizinischen Untersuchungen nicht.

Skelettfund am Innufer bei Mühldorf: Zeugenaufruf der Polizei

Die Polizei bittet die Öffentlichkeit um entsprechende Hinweise zur Klärung der Identität des Toten. (Symbolbild)
Die Polizei bittet die Öffentlichkeit um entsprechende Hinweise zur Klärung der Identität des Toten. (Symbolbild)  © Patrick Seeger/dpa

Ein Abgleich mit vermissten Personen und die weiteren kriminalpolizeilichen Ermittlungen, wie Abfragen bei Zahnärzten mit dem Zahnstatus und DNA-Abgleiche führten bislang nicht zur Identifizierung des Toten.

Die Ermittler gehen aufgrund des Auffindeortes und der Auffindesituation davon aus, dass die Person nicht als Leichnam vom Inn angeschwemmt wurde, sondern wahrscheinlich wirklich einen Bezug zu dieser Gegend hatte.

Denkbar wären beispielsweise Hinweise aus der Bevölkerung bezüglich alleinstehenden Personen aus dem näheren Umfeld oder zu Bewohnern einsamer Gehöfte, die seit Längerem nicht gesehen wurden.

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Aufgrund der vermutlich langen Liegezeit des Skeletts sollten Zeugen die vor Jahren herrschenden Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie nicht außer Acht lassen.

Zeugen, welche der Kriminalpolizeistation Mühldorf am Inn Hinweise zur Identität oder Hinweise allgemeiner Art in der Sache geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0863136730 zu melden.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa; PP Oberbayern Süd (Montage)

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