Von Kathrin Lauer
Budapest/Leipzig - Drei Wochen nach Beginn ihres Hungerstreiks wurde die in Budapest inhaftierte deutsche non-binäre Person Maja T. (24) in ein Gefängniskrankenhaus im Südosten Ungarns gebracht. Ihr wird Mitwirkung an Gewalt gegen Rechtsextreme vorgeworfen.
Rechtsanwalt Tamas Bajaky sowie Vater Wolfgang Jarosch bestätigten die Einlieferung gegenüber der dpa.
Maja T. steht in Budapest vor Gericht wegen mutmaßlicher Körperverletzungen im Zuge von Protesten gegen Rechtsextreme im Februar 2023. Dabei droht eine Verurteilung zu 24 Jahren Haft.
Maja T. habe mehr als 12 Kilogramm abgenommen und sei "sehr geschwächt", sagte Vater Jarosch. Grundsätzlich sei die Verlegung ins Krankenhaus sinnvoll, da der Zustand dort besser ärztlich überwacht werden könne als in der Haftanstalt.
Allerdings fehle im Krankenhaus ein Dolmetscher, der wichtig wäre um sicherzustellen, dass die Ärzte dort keine Zwangsmaßnahmen einleiten. "Ich denke, Maja möchte den Hungerstreik fortsetzen", sagte Jarosch weiter.
Grüne und Linke wollen Maja T. nach Deutschland rücküberstellen
Deutsche Politiker der Grünen und der Linken verlangen eine Rücküberstellung nach Deutschland. Im Dezember 2023 war Maja T. in Berlin verhaftet und im Juni 2024 nach Ungarn ausgeliefert worden – obwohl das Bundesverfassungsgericht dies untersagt hatte. Doch die Entscheidung aus Karlsruhe kam wenige Minuten zu spät.
Zuletzt hatte das Gericht in Budapest einen Antrag auf Überstellung in den Hausarrest abgelehnt.