"Alter nicht auf Stirn tätowiert": Schwimmtrainer räumt Missbrauch von Kindern ein

Köln - Ein ehemaliger Trainer und Jugendwart eines Kölner Schwimmvereins steht seit Mittwoch wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie Jugendlichen und Schutzbefohlenen vor dem Kölner Landgericht.

Laut Anklageschrift soll es zwischen den Kindern und dem Angeklagten (38) zu gegenseitigen sexuellen Handlungen gekommen sein.
Laut Anklageschrift soll es zwischen den Kindern und dem Angeklagten (38) zu gegenseitigen sexuellen Handlungen gekommen sein.  © Federico Gambarini/dpa

Dem 38-Jährigen werden sieben Taten zu Lasten eines 1998 und 1999 geborenen Brüderpaars vorgeworfen.

Laut der Anklage soll es zwischen 2011 und 2014 bei einem Wochenend-Zeltlager auf einem Campingplatz im Kölner Süden, in der Wohnung des Angeklagten sowie bei einem Schwimmseminar in einer Sport-Tagungsstätte im Sauerland zu den sexuellen Übergriffen gekommen sein. Laut Anklageschrift soll es zu gegenseitigen sexuellen Handlungen gekommen sein.

Der Angeklagte, der laut eigener Aussage von 1986 bis 2020 Mitglied in dem Schwimmverein und dort in verschiedene Funktionen eingebunden war, räumte die Vorwürfe grundsätzlich ein. Er schäme sich, sagte der Deutsche.

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"Gedanken über das Alter der Jungs" habe er sich nicht gemacht: "Die Kinder haben leider das Alter nicht auf der Stirn tätowiert", sagte der 38-Jährige. Er sei aber davon ausgegangen, dass die Brüder bei den jeweiligen Vorfällen älter als 14 Jahre gewesen seien.

Opfer sollen als Nebenkläger aussagen

Opfer unter 14 Jahren sind im Rechtssinn Kinder. Ihr sexueller Missbrauch wird härter bestraft als der von Jugendlichen.

Zu den Übergriffen sei es nach Gesprächen über Sexualität gekommen, so der IT-Techniker. Die beiden Jungen, die in dem Prozess als Nebenkläger auftreten, hätten "freiwillig" mit ihm sexuell interagiert.

Am nächsten Verhandlungstag sollen die heute 22 und 24 Jahre alten Nebenkläger in nicht öffentlicher Sitzung aussagen. Der Prozess ist mit weiteren drei Verhandlungstagen terminiert, ein Urteil soll Anfang Mai fallen.

Aktualisiert: 20. April, 13.51 Uhr

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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