Nach monströsem Kindesmissbrauch in Lüdge: Jetzt werden mehrere Richter als Zeugen gehört

Düsseldorf - Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zum Missbrauchskomplex Lügde setzt am morgigen Montag (10 Uhr) im Düsseldorfer Landtag seine Zeugenvernehmungen fort.

Auf dem Campingplatz im Kreis Lippe waren Kinder hundertfach missbraucht worden.
Auf dem Campingplatz im Kreis Lippe waren Kinder hundertfach missbraucht worden.  © Guido Kirchner/dpa

Geladen sind ein Richter und drei Richterinnen von Amts- und Landgerichten in Detmold und Paderborn.

Eine der Zeuginnen war am Landgericht Detmold Vorsitzende Richterin des Verfahrens gegen die drei Haupttäter des Ermittlungskomplexes Lügde.

Ein Richter am Amtsgericht Detmold war mit einem der Opfer befasst und hatte infolgedessen Berührungspunkte mit Jugendämtern, Staatsanwaltschaften und Polizeibehörden.

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Der Ausschuss erhofft sich von den Vernehmungen Erkenntnisse zum strukturellen Umgang der Justiz mit diesem Ermittlungskomplex.

Der jahrelange sexuelle Missbrauch auf einem Campingplatz im lippischen Lügde an der Landesgrenze zu Niedersachsen hatte nach Bekanntwerden der monströsen Verbrechen bundesweit für Entsetzen gesorgt.

Missbrauchskomplex Lüdge: Rolle von Jugendämtern und Polizei soll beleuchtet werden

Über viele Jahre waren bis Ende 2018 zahlreiche Kinder von mehreren Männern sexuell missbraucht und vergewaltigt worden. Die beiden Haupttäter waren 2019 vom Landgericht Detmold zu hohen Haftstrafen verurteilt worden.

Der NRW-Landtag hatte 2019 einen Untersuchungsausschuss eingesetzt und in dieser Wahlperiode neu aufgelegt, um die Rolle der Jugendämter in der Region und die Arbeit der Polizei zu beleuchten.

Titelfoto: Guido Kirchner/dpa

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