NRW drängt auf Löschplattform für Abbildungen von kindlichen Missbrauchsopfern

Von Oliver Auster

Düsseldorf/Bremerhaven - Nordrhein-Westfalen drängt auf eine zentrale Löschplattform für Missbrauchsabbildungen von Kindern und Jugendlichen.

Das Land NRW setzt sich für die Löschung von Missbrauchsabbildungen im Internet ein. (Symbolfoto)
Das Land NRW setzt sich für die Löschung von Missbrauchsabbildungen im Internet ein. (Symbolfoto)  © Rolf Vennenbernd/dpa

Gemeinsam mit Niedersachsen hat das Land einen entsprechenden Beschlussvorschlag für die kommende Innenministerkonferenz (IMK) eingereicht.

NRW-Innenminister Herbert Reul (72, CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass sich die Polizei bisher darauf konzentriert habe, "die Kinder aus der Gewalt ihrer Peiniger zu befreien und die Täter so schnell es geht zu schnappen".

Das sei natürlich auch richtig, so Reul. "Aber wir dürfen nicht aus dem Blick verlieren, dass die Bilder und Videos, die entstanden sind, danach weiterhin im Netz kursieren. Das dürfen wir nicht zulassen."

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Daher müssten die Behörden "eine einfache Lösung an die Hand bekommen, um die Löschung von Missbrauchsdarstellungen zügig gegenüber den Hosting-Anbietern umzusetzen", sagte Reul der dpa.

Im Antrag von NRW und Niedersachsen heißt es: "Die IMK betont nochmals die Notwendigkeit der Verfügbarkeitsreduzierung von Missbrauchsabbildungen im Internet, um Opfer sexueller Gewalt vor etwaigen Reviktimisierungen zu schützen und bittet um eine zeitnahe Finalisierung der bundesweiten Melde- und Löschplattform des BKA."

CDU-Politiker Herbert Reul (72) ist seit 2017 Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen.
CDU-Politiker Herbert Reul (72) ist seit 2017 Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen.  © Henning Kaiser/dpa

Automatisierte Anfragen an Provider

Nach früheren Angaben Reuls arbeitet das Bundeskriminalamt an so einer Plattform, über die es Strafverfolgungsbehörden möglich sein soll, automatisierte Löschanregungen in hoher Anzahl an die Hosting-Provider zu versenden.

Laut dem Antrag soll das Bundesinnenministerium zur Innenministerkonferenz im Herbst Bericht erstatten, wie weit man mit dieser Plattform vorangekommen ist.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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