Sexueller Missbrauch in katholischer Kita? Bistum Eichstätt unter Druck
Neumarkt in der Oberpfalz/Eichstätt - Eine Person, die in einem katholischen Kindergarten im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz angestellt war, ist wegen schwerer Vorwürfe vorläufig freigestellt worden.
Alles in Kürze
- Vorwürfe sexuellen Missbrauchs in katholischer Kita
- Mitarbeiterin vorläufig freigestellt
- Bistum Eichstätt kooperiert mit Strafverfolgungsbehörden
- Unschuldsvermutung gilt bis zum Abschluss der Ermittlungen
- Ähnliche Vorwürfe gegen Kindergarten-Mitarbeiterin erst im Oktober

Grund ist der Verdacht auf eine "mutmaßliche sexualbezogene Straftat zum Nachteil von Kindern", wie das zuständige Bistum Eichstätt am Dienstag mitteilte. Demnach erfuhr das Bistum Anfang April erstmals von den Ermittlungen.
Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth teilte mit, die Ermittler seien vom Bistum über "Anhaltspunkte für einen schweren sexuellen Missbrauch von Kindern" durch einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin in einer Kita informiert worden. Ob tatsächlich eine Straftat begangen worden sei, werde derzeit ermittelt.
Das Bistum habe gemäß den Vorgaben der kirchlichen Interventionsordnung gehandelt und Kontakt mit den Strafverfolgungsbehörden aufgenommen, "um die weiteren Maßnahmen abzustimmen und um die laufenden Untersuchungen nicht zu beeinträchtigen". Die betroffene Person streitet die Vorwürfe ab.
Bis zum Abschluss der Ermittlungen gelte die Unschuldsvermutung. Erst nach Abschluss der strafrechtlichen Untersuchungen werde das Bistum endgültige Entscheidungen treffen.
"Die Mitarbeitenden der betroffenen Einrichtung wurden informiert. Ihnen wurde umfassende Unterstützung angeboten, um eine offene Kommunikation und größtmögliche Transparenz zu gewährleisten", hieß es weiter.
Bistum Eichstätt: Ähnliche Vorwürfe gegen Kindergarten-Mitarbeiterin erst vor einigen Monaten
Erst im Oktober vergangenen Jahres wurde eine Kindergarten-Mitarbeiterin des Dekanats Ingolstadt, das ebenfalls dem Bistum Eichstätt unterliegt, vorläufig freigestellt.
Titelfoto: Armin Weigel/dpa