Vergewaltigung und Kindesmissbrauch? Pornhub löscht Millionen Sexvideos

Netz - Nach den schweren Anschuldigungen gegen die Porno-Plattform Pornhub (TAG24 berichtete) hat der Betreiber der Seite nun reagiert und Millionen von Sexvideos gelöscht.

Das Videoportal Pornhub kündigte eine Reihe von Maßnahmen in Folge einer investigativen Berichterstattung an.
Das Videoportal Pornhub kündigte eine Reihe von Maßnahmen in Folge einer investigativen Berichterstattung an.  © piotrkt/123RF

Betroffen seien alle Inhalte, die von nicht verifizierten Nutzern hochgeladen wurden, berichtet Vice.

"Im Rahmen unserer Richtlinie zum Verbot nicht verifizierter Uploader haben wir alle zuvor hochgeladenen Inhalte verbannt, die nicht von Inhaltspartnern oder Mitgliedern des Modellprogramms erstellt wurden", informiert die populäre Porno-Seite ihre Fans auf Twitter.

Von insgesamt 13,5 Millionen Videos wurden sage und schreibe 6,83 Millionen gelöscht. Deren Inhalte sollen ab nächstem Jahr genau überprüft werden.

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Hintergrund der gigantischen Löschaktion ist ein Artikel des Kolumnisten Nicholas Kristof für die New York Times. Darin wirft er dem Portal vor, Clips anzubieten, die den Missbrauch von minderjährigen Kindern sowie Vergewaltigungen von Frauen zeigen würden.

Die schweren Vorwürfe riefen umgehend die Kreditkartenanbieter Mastercard und Visa auf den Plan, welche ihre Geschäftsbeziehungen mit Pornhub vorerst auf Eis legten.

Nicholas Kristof begrüßte den Rückzug der Zahlungsdienstleister und warf Pornhub abermals vor, mithilfe von illegalen pornografischen Inhalten Geld zu verdienen.

Imageproblem für Pornhub: Betreiber löschen Millionen Videos und kündigen weitere Maßnahmen an

Der Erotik- und Porno-Dienstleister sieht sich nun einem massiven Imageproblem gegenüber. Neben der Löschaktion kündigte Pornhub außerdem an, zukünftig keine Uploads mehr von nicht verifizierten Usern zuzulassen. Ein speziell geschultes Moderatoren-Team soll zukünftig nach fragwürdigen Inhalten suchen und diese gezielt löschen.

Gleichzeitig wies man die Vorwürfe bezüglich Vergewaltigung und Kindesmissbrauch entschieden zurück. Diese seien "unverantwortlich und offenkundig unwahr".

Titelfoto: piotrkt/123RF

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