Anklage wegen Mordes erhoben: So wurde Valeriia umgebracht

Döbeln/Chemnitz - Am 3. Juni dieses Jahres wurde die neunjährige Valeriia (†9) in der Nähe von Döbeln umgebracht. Gegen den 37-jährigen moldauischen Tatverdächtigen erhob das Landgericht Chemnitz nun Anklage wegen Mordes.

Seit Juli sitzt der tatverdächtige Moldawier in U-Haft.
Seit Juli sitzt der tatverdächtige Moldawier in U-Haft.  © Robert Michael/dpa

Wie die Staatsanwaltschaft Chemnitz mitteilte, wird dem 37-Jährigen zur Last gelegt, das Mädchen am 3. Juni gegen 7.15 Uhr in einem Waldstück erstickt zu haben, nachdem er sie kurz zuvor an ihrer Wohnung auf dem Weg zur Schule abgepasst und in seinem Auto mitgenommen hatte.

"Er nutzte dabei die Arg- und Wehrlosigkeit des Mädchens aus, das ihn gut kannte, ihm vertraute und daher nicht mit einem Angriff rechnete", erklärte die Staatsanwaltschaft weiter.

Das Motiv der Tat scheint Rache gewesen zu sein. Valeriias Mutter hatte sich wenige Tage zuvor nach einer kurzzeitigen Beziehung von ihm getrennt.

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Er handelte daher auch aus niedrigen Beweggründen, so die Staatsanwaltschaft.

Der 37-Jährige schweigt weiterhin zu der Tat. Er befindet sich seit dem 10. Juli 2024 ununterbrochen in Untersuchungshaft.

Das Datum für den Beginn der Hauptverhandlung vor dem Landgericht Chemnitz wurde noch nicht festgelegt.

Große Trauer um das neunjährige Mädchen.
Große Trauer um das neunjährige Mädchen.  © Maik Börner

Valeriia im Sommer tot aufgefunden

Die ukrainische Valeriia (†9) lebte erst seit 2022 mit ihrer Mutter in Deutschland.
Die ukrainische Valeriia (†9) lebte erst seit 2022 mit ihrer Mutter in Deutschland.  © Polizei

Die neunjährige Valeriia wurde am Nachmittag des 3. Junis als vermisst erklärt. Sie verließ am frühen Morgen die Wohnung ihrer Mutter und machte sich auf den Weg zur Schule, wo sie nie ankam.

Da die Schule sie jedoch nicht als fehlend gemeldet hatte, wurde ihr Verschwinden erst am Nachmittag bekannt, als sie nicht wieder nach Hause kam.

Sofort wurden umfangreiche Suchmaßnahmen eingeleitet. Mehr als 400 Polizisten aus Sachsen und Sachsen-Anhalt waren im Einsatz. Das Technische Hilfswerk Annaberg sowie zahlreiche freiwillige Helfer unterstützten die Suche.

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Nach über einer Woche dann die traurige Gewissheit: In einem Waldstück in der Nähe von Döbeln wurde die Leiche der Neunjährigen gefunden.

Schnell geriet der 37-jährige Ex-Freund ihrer Mutter in Verdacht. Anfang Juli wurde er in einem Restaurant in Prag von der tschechischen Polizei geschnappt und nach Deutschland gebracht. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.

Titelfoto: Bildmontage: Polizei, Robert Michael/dpa

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