Folter und anschließende Tötung Jugendlicher: Polizist verurteilt!

Manila (Philippinen) - Auf den Philippinen ist ein Polizist wegen des Mordes an zwei Jugendlichen bei einem Anti-Drogen-Einsatz verurteilt worden.

Jefrey Perez muss für seine Taten mindestens 20 Jahre im Gefängnis verbringen (Symbolfoto).
Jefrey Perez muss für seine Taten mindestens 20 Jahre im Gefängnis verbringen (Symbolfoto).  © 123RF/fpphotobank

Wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht, die der Nachrichtenagentur AFP am heutigen Dienstag vorlagen, sah es das Gericht in Manila Anfang März als erwiesen an, dass Jefrey Perez den 14-jährigen Reynaldo De Guzman und den 19-jährigen Carl Arnaiz im Jahr 2017 getötet hatte.

Perez wurde zu einer Mindesthaftstrafe von 20 Jahren verurteilt. Er verbüßte bereits eine lange Haftstrafe, nachdem er im November von einem anderen Gericht der Folter der beiden Jugendlichen für schuldig befunden worden war. Die Vorwürfe stritt er ab.

Eine derartige Verurteilung eines Beamten ist auf den Philippinen äußerst selten. Bislang waren nur drei Polizeibeamte für die Tötung eines Verdächtigen während des "Anti-Drogen-Kriegs" des philippinischen Ex-Staatschefs Rodrigo Duterte verurteilt worden.

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Die Behörden auf den Philippinen gehen seit Jahren mit brachialen Methoden gegen Drogenhandel im Land vor. Der von 2016 bis Juni 2022 amtierende Duterte hatte einen tödlichen "Anti-Drogen-Krieg" ausgerufen. Sein Nachfolger Ferdinand Marcos Jr. führt dessen Strategie fort, gab aber an, sich auf Prävention und Rehabilitation konzentrieren zu wollen.

Anti-Drogen-Krieg forderte schon Tausende Leben

Menschenrechtsgruppen zufolge gehen die Tötungen unter seiner Führung jedoch weiter. Im Januar kündigte der Internationale Strafgerichtshofs (IStGH) an, die Ermittlungen zur brutalen Drogenbekämpfungskampagne des Landes wieder aufzunehmen.

Kritikern zufolge werden Reiche und Mächtige im Kampf gegen Drogenhandel weitgehend verschont. Polizisten wird vorgeworfen, bestechlich zu sein und bei Einsätzen beschlagnahmte Drogen zu verkaufen.

Im Zuge des sogenannten "Anti-Drogen-Kriegs" waren alleine in der Amtszeit Dutertes mehr als 6200 Menschen bei Polizeieinsätzen gestorben.

Nach Einschätzung von Ermittlern des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) liegt diese Zahl aber mit 12.000 bis 30.000 Toten deutlich höher. 2019 waren die Philippinen wegen der Ermittlungen aus dem IStGH ausgetreten.

Titelfoto: 123RF/fpphotobank

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