Mehr als 20 Jahre nach Mord an Barkeeper: Neue Spur und 10.000 Euro Belohnung

Von Volker Danisch

Bad Driburg - Mehr als 20 Jahre nach dem Tod eines Barkeepers in der ostwestfälischen Kurstadt Bad Driburg will die Polizei den ungeklärten Mordfall mithilfe einer DNA-Reihenuntersuchung bei etwa 120 Personen und einer hohen Belohnung doch noch lösen.

Rund 120 Personen werden mehr als 20 Jahren nach dem Mord an einem Barkeeper in NRW noch einmal zum DNA-Test gebeten. (Symbolbild)
Rund 120 Personen werden mehr als 20 Jahren nach dem Mord an einem Barkeeper in NRW noch einmal zum DNA-Test gebeten. (Symbolbild)  © Roland Weihrauch/dpa

Kleinteilige Untersuchungen nach neuesten Standards hätten zu einem Nachweis von zuvor noch unentdecktem DNA-Material geführt, teilte die Polizei mit. Dabei handele es sich um Spuren, die bei den damaligen Ermittlungen an der Leiche gesichert werden konnten.

Die Ermittler hoffen, den Täter nun mithilfe einer DNA-Reihenuntersuchung identifizieren zu können. Sie suchen den Mörder im erweiterten Bekanntenkreis des Getöteten.

Alle bisher identifizierten Kontaktpersonen des Getöteten würden aufgesucht und um Abgabe einer Speichelprobe gebeten, erklärte der Leiter der Ermittlungsgruppe, Markus Mertens.

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Auch Kontaktpersonen, die vor Jahren bereits eine Probe abgaben, würden wieder aufgesucht. Alle alten Proben seien entsprechend der gesetzlichen Vorgaben vernichtet worden.

Täter hat Geldbörse entwendet

Für Hinweise, die zur Ergreifung und Verurteilung des Täters beitragen, hat die Polizei eine Belohnung von 10.000 Euro bereitgestellt. (Symbolbild)
Für Hinweise, die zur Ergreifung und Verurteilung des Täters beitragen, hat die Polizei eine Belohnung von 10.000 Euro bereitgestellt. (Symbolbild)  © Monika Skolimowska/dpa

Der 29-jährige Tino Werner war im November 2003 nach einem Hinweis tot in seiner Wohnung in Bad Driburg von Polizisten entdeckt worden. Laut Obduktion wurde er erdrosselt. Der Täter habe offenbar die Kellnergeldbörse des Opfers mit etwa 150 Euro mitgenommen.

Der als zuverlässig bekannte Mann war zuvor nicht zur Arbeit erschienen. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Opfer den Mörder kannte, da er ihn mit zu sich in seine Wohnung nahm. Laut Polizei war Werner offen homosexuell und suchte über Datingportale Männerkontakte.

"Es kann sich um einen guten Bekannten, aber natürlich auch um einen flüchtigen Kontakt aus dem Internet gehandelt haben. Auch ein spontanes Kennenlernen an diesem Abend in der Bad Driburger Kneipenszene schließen wir nicht aus", erklärte Mertens.

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Möglicherweise habe der Täter inzwischen sein Schweigen gebrochen und mit anderen Personen über die Tat gesprochen. Für Hinweise, die zur Ermittlung, Ergreifung und rechtskräftigen Verurteilung eines Tatverdächtigen führten, stehe eine Belohnung von 10.000 Euro bereit.

Titelfoto: Roland Weihrauch/dpa

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