"Viel zu krass": Mehr als 13 Jahre Haft für versuchten Auftragsmord

Von Irena Güttel

Ansbach - In einem ruhigen Wohngebiet in Mittelfranken sticht ein Unbekannter mit einem Messer den Manager einer Sportmodemarke nieder. Es handelt sich um einen Auftragsmord, doch dieser schlägt fehl.

Das stark blutende Opfer konnte nach der Attacke noch selbst den Notruf wählen und überlebte die Tat.
Das stark blutende Opfer konnte nach der Attacke noch selbst den Notruf wählen und überlebte die Tat.  © Daniel Karmann/dpa

Das Opfer überlebt lebensgefährlich verletzt. Wegen versuchten Mordes muss der 26 Jahre alte Täter nun eine Haftstrafe von 13 Jahren und sechs Monaten verbüßen.

Das Landgericht in Ansbach sah es als erwiesen an, dass der Türke beauftragt worden war, das Opfer für 50.000 Euro zu töten.

Eine geringere Strafe als die nun verhängte sei für die Kammer nicht infrage gekommen, sagte der Vorsitzende Richter Matthias Held. "Weil die Tat viel zu krass ist." Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Attacke gegen Prostituierte in Frankfurt: Wollte Angreifer die Frau töten?
Mord Attacke gegen Prostituierte in Frankfurt: Wollte Angreifer die Frau töten?

Der Angeklagte hatte zuletzt im Breisgau gewohnt. Er und das Opfer kannten sich nicht. Die Ermittler vermuten, dass der Auftragsmord mit der Arbeit des Opfers zusammenhängt.

Dieser ist ein führender Manager einer angesagten Sportmodemarke in Ansbach, die unter anderem in der Türkei produziert und dort auch eine Zweigstelle hat.

Weitere Ermittlungen im Ausland notwendig

Doch was genau hinter der Tat steht, blieb im Prozess bis zuletzt ungeklärt. Der Angeklagte sprach am ersten Prozesstag von einer möglichen Verbindung zu einem türkischen Sportverein.

Das Motiv des Angeklagten für den Auftragsmord: Der Mann habe Geldsorgen gehabt, sagte Held. 50.000 Euro sollten er und ein Mittäter bekommen, der ihm bei der Tat und Flucht geholfen hatte.

Nach der Tat flüchteten der 26-Jährige und sein Komplize über Frankreich nach Großbritannien. Dort nahm ihn die Polizei fest. Dem Mittäter gelang nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Flucht in die Türkei.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

Mehr zum Thema Mord: