Mord an LGBTQ-Aktivist in Kenia: Todesursache steht fest
Kenia - Der getötete kenianische LGBTQ-Aktivist Edwin Chiloba (✝25) ist offenbar erstickt worden. Zudem gab es inzwischen vier Festnahmen.
"Nach unseren Erkenntnissen starb er an den Folgen einer durch Ersticken verursachten Asphyxie", sagte ein Pathologe der kenianischen Regierung, Johansen Oduor, am Mittwoch nach der Obduktion.
Dem 25-jährigen Modedesigner und Model sei ein Fetzen einer Jeans um den Mund und die Nase gebunden worden. "Es gab Socken, die in den Mund gestopft wurden", sagte Oduor.
"Wenn man sich seine Fingernägel ansieht, waren sie bläulich, was darauf hindeutet, dass er unter Sauerstoffmangel litt, als er starb", sagte der Pathologe.
Die Leiche von Chiloba war in der vergangenen Woche etwa 40 Kilometer von der Stadt Eldoret entfernt gefunden worden, nachdem sie Berichten zufolge aus einem fahrenden Auto geworfen worden war.
Ein Fotograf, der laut Berichten ein Liebhaber und langjähriger Freund von Chibola war, wird beschuldigt, den 25-Jährigen ermordet zu haben. Er und drei weitere Verdächtige, die bei der Entsorgung von Chilobas Leiche geholfen haben sollen, befinden sich in Polizeigewahrsam. Auch das Fahrzeug konnte sichergestellt werden.
Der UN-Menschenrechtsbeauftragte Volker Türk (58) zeigte sich "erschüttert" über den Tod Chilobas. Im Onlinedienst Twitter forderte er einen besseren Schutz von LGBTQ-Menschen. LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.
Homosexualität gilt in weiten Teilen Afrikas als Verbrechen
Homosexualität ist in Kenia wie in weiten Teilen Afrikas tabu. Gleichgeschlechtlicher Sex kann im mehrheitlich konservativ-christlichen Kenia mit Haftstrafen von bis zu 14 Jahren bestraft werden.
In dem Land kommt es häufig zu verbaler und auch körperlicher Gewalt gegen Schwule, Lesben und andere Mitglieder der LGBTQ-Gemeinschaft.
Titelfoto: Screenshot Instagram @its_edwinchiloba