Bad Emstal/Kassel - Es herrscht weiterhin eine beklemmende Atmosphäre im 5500-Seelen-Örtchen Bad Emstal in Nordhessen. Der Mord an der 14-jährigen Marie Sophie wirft weiterhin viele Fragen auf. Auf diese will der mutmaßliche Tatverdächtige aber zur Zeit noch keine Antwort liefern.

Noch immer befindet sich der 20-Jährige, der eine "cliquenartige Bekanntschaft" zur getöteten Teenagerin gepflegt haben soll, in der Obhut der Ermittler. Bei der Vorführung vor dem Haftrichter am vergangenen Freitag machte er jedoch von seinem Recht der Aussageverweigerung Gebrauch - und schweigt seitdem.

Er steht unter dringendem Verdacht das Mädchen, das in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag von ihren Eltern als vermisst gemeldet wurde nachdem sie gegen 18.30 Uhr ihr Zuhause verlassen hatte, ermordet und ihre Leiche am Rande eines Feldweges abgelegt zu haben.

Im Rahmen intensiver Suchmaßnahmen wurde die Leiche der 14-Jährigen schließlich am Donnerstagabend dort gefunden. Bereits wenige Stunden später konnten die Ermittler die Verhaftung des 20-Jährigen vermelden.

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In der Wohnung, in der er sich zum Zeitpunkt der Festnahme aufhielt, konnte unter anderem auch das Smartphone von Marie Sophie sichergestellt werden. Die Auswertung der entsprechenden Daten könnte zusätzliche Gewissheit bringen. Darüber hinaus soll die Vernehmung weiterer Zeugen dabei helfen, die Todesumstände sowie die Identität des Täters final aufzuklären.

Der mutmaßliche Mörder, gegen den auch ganz offiziell wegen des Verdachts des Mordes ermittelt wird, sei zudem kein Unbekannter für die Polizei. Jedoch hätten sich bislang keine Gewaltdelikte in seiner Akte befunden.

In Bad Emstal selbst herrscht währenddessen neben viel Betroffenheit auch jede Menge Wille zur Unterstützung der Hinterbliebenen. So wolle man möglichst schnell mindestens 5000 Euro sammeln, um zumindest die Bestattungskosten zu decken.

Ob Marie Sophie, die wenige Tage vor ihrem Tod Tante geworden war, aufgrund einer unerwiderten Liebe sterben musste, müssen die weiteren Ermittlungen zeigen.