Organraub! "The Voice"-Teilnehmerin von Kriminellen verschleppt und ermordet
Myanmar - Vera Kravtsova (†27) träumte von einem neuen Leben in Thailand, wollte als Model durchstarten. Doch die ehemalige Teilnehmerin von "The Voice Belarus" landete in den Fängen skrupelloser Menschenhändler. Die junge Frau wurde grausam ermordet, ihre Organe geraubt.

Im Internet hatte Vera die Stellenanzeige entdeckt. Ein Traumjob sollte es sein. Sie könne als Model in Thailand arbeiten, wurde ihr versprochen. Doch das Angebot war zu gut, um wahr zu sein.
Die ehemalige Teilnehmerin der Talentshow "The Voice Belarus" landete in den Fängen skrupelloser Menschenhändler und wurde grausam ermordet, berichtet das Newsportal "Gazeta.ru".
Chronik des Horrors: Mitte September flog Vera nach Bangkok (Thailand). Dort wurde sie am Flughafen in Empfang genommen. Am 20. September ging es dann mit dem Flieger nach Rangun (Myanmar), wie aus der Passagierliste hervorgeht. Zu diesem Zeitpunkt war sie noch in Kontakt mit ihrer Familie in Belarus, schrieb regelmäßig Textnachrichten. Vera war da noch zuversichtlich.
Doch die lebenslustige Sängerin erwartete in Myanmar ein regelrechter Albtraum. Das Tattoo-Model wurde offenbar in eine "Scam-Fabrik" tief im Dschungel verschleppt. Einen Ort, an dem Menschen wie Sklaven gehalten und im Auftrag skrupelloser Krimineller zu Internet-Betrug gezwungen werden.
Vera sollte offenbar fremde Männer über Social Media kontaktieren, ihnen die große Liebe vorspielen, sie finanziell ausnehmen. Die Gelder gehen freilich immer an die Verbrecher.
Doch die junge Frau erfüllte wohl nicht die Erwartungen der Menschenhändler, am 4. Oktober brach der Kontakt zu Vera ab.




Junge Frau aus Belarus nach Myanmar verschleppt

Ihre Familie bekam eine Lösegeldforderung. Wenn sie ihr Kind lebend wiedersehen wollen, müssten sie sofort 500.000 US-Dollar (428.000 Euro) zahlen. Veras Eltern konnten diese Summe nicht aufbringen, wandten sich an die Botschaft, hofften bis zuletzt, ihre geliebte Tochter wieder in die Arme schließen zu dürfen.
Doch diese Hoffnung wurde zerschlagen. Vera lebt nicht mehr, hieß es in einer verstörenden Nachricht, die von den Menschenhändlern wenige Tage später verschickt wurde.
Sie sei "gestorben", ihre Organe verkauft, die Leiche eingeäschert. Die Familie der jungen Frau steht unter Schock, berichtet die Zeitung "Minskaya Pravda". Sie hoffen, Veras Asche zurückzubekommen, wollen sie in ihrer Heimat Belarus begraben.
Veras tragisches Schicksal ist leider kein Einzelfall. Schätzungen zufolge werden in Scam-Fabriken in Myanmar bis zu 120.000 Menschen gefangen gehalten. Die meisten Opfer stammen aus Vietnam, Indien oder Bangladesch, werden in der Regel mit lukrativen Jobs ins südostasiatische Land gelockt.
Häufig werden die Menschenhändler-Banden von den Warlords oder der völlig korrupten Regierung des von einem schrecklichen Bürgerkrieg geplagten Landes gedeckt.
Titelfoto: Montage: Instagram/vera_kravth, Screenshot: Telegram