Wütender Autofahrer erschießt Öko-Demonstranten vor laufender Kamera

Chame (Panama) - Eine unfassbare Bluttat ereignete sich am Dienstag in Panama. Ein wütender Autofahrer schoss vor laufenden Fernsehkameras auf zwei Umweltaktivisten, die zuvor eine Straßenblockade errichtet hatten. Die beiden Männer starben.

Kaltblütiger Killer: Kenneth D. erschoss zwei Menschen vor laufender Fernsehkamera.
Kaltblütiger Killer: Kenneth D. erschoss zwei Menschen vor laufender Fernsehkamera.  © Screenshot: Facebook

Schock und Entsetzen in Panama.

Wie die Nachrichtenagentur EFE berichtet, passierte der schreckliche Zwischenfall am Dienstagmittag nahe der Stadt Chame im Zentrum des lateinamerikanischen Landes.

Mehrere Fernsehkameras filmten den grausamen Vorfall. Zu sehen ist, wie ein älterer Mann mit gezückter Pistole auf der bekannten Straße Panamericana sein Auto verlässt. Dann geht er mit langsamen Schritten auf eine Straßensperre zu, welche zuvor von Umweltaktivisten errichtet wurde. Zunächst versucht er die Sperre zu beseitigen, es kommt zu einem Wortgefecht. Dann fallen Schüsse.

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Ein Aktivist wurde am Hals getroffen - Er war sofort tot. Einem anderen Mann schoss der Killer in den Bauch, er starb später im Krankenhaus von San Carlos.

Nach Informationen von EFE soll es sich beim Todesschützen um einen US-Amerikaner handeln, der auch die Staatsbürgerschaft Panamas besitzt. Kenneth D. lies sich von der Polizei an Ort und Stelle widerstandslos festnehmen.

Twitter: Schockierende Szenen bei Ökodemonstration

Panama: Streit um umstrittene Kupfermine spitzt sich zu

Seit Wochen kommt es in Panama zu gewalttätigen Protesten.
Seit Wochen kommt es in Panama zu gewalttätigen Protesten.  © Arnulfo Franco/AP
Bis zu 70.000 Menschen gingen Ende Oktober auf die Straßen der Hauptstadt Panama-Stadt.
Bis zu 70.000 Menschen gingen Ende Oktober auf die Straßen der Hauptstadt Panama-Stadt.  © Arnulfo Franco/AP/dpa

Hintergrund ist offenbar ein seit drei Wochen schwelender Streit um eine umstrittene Minen-Konzession. Die Regierung des lateinamerikanischen Landes plant dem kanadischen Bergbauunternehmen First Quantum Minerals - dem Betreiber der Mine von Cobre, des größten Kupertagebaus in Zentralamerika - die Schürfrechte für weitere 20 Jahre zu übertragen.

Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Indigenen und Umweltverbänden geht deshalb seit Tagen auf die Straße. Bis zu 70.000 Menschen haben sich den Protesten angeschlossen, berichtet das lokale Medium Mongabay.

Die Minengegner befürchten Enteignungen und die großflächige Zerstörung des Regenwaldes im Abbaugebiet.

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Die Regierung des 4,3 Millionen Einwohner zählenden Landes argumentiert dagegen mit den zu erwartenden Einnahmen für die Anhebung der Mindestrente auf 350 US-Dollar (umgerechnet 326 Euro) und der Schaffung zehntausender neuer Arbeitsplätze.

Seit Beginn der Proteste sind mindestens zwei weitere Menschen gestorben.

Titelfoto: Montage: Screenshot: Facebook, Arnulfo Franco/AP/dpa

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