NRW-Behörden zu langsam: 2022 fünf Beschuldigte aus U-Haft freigelassen

Düsseldorf – Wegen zu langsamer Arbeit nordrhein-westfälischer Behörden sind in diesem Jahr bereits fünf mutmaßliche Straftäter aus der Untersuchungshaft freigelassen worden.

Zwei der Verdächtigen wurden inzwischen verurteilt. (Symbolbild)
Zwei der Verdächtigen wurden inzwischen verurteilt. (Symbolbild)  © Sebastian Willnow/dpa

Das hat das NRW-Justizministerium auf dpa-Anfrage als vorläufigen Stand (Anfang Dezember) mitgeteilt.

Damit lag die Zahl höher als im Vorjahr, als bis Mitte Dezember drei Verdächtige freigelassen werden mussten.

Gegen die fünf Straftäter seien aufgrund von Delikten wie sexuellem Kindesmissbrauch, Drogenhandel, bandenmäßiger Umsatzsteuerhinterziehung und Bandendiebstahl Strafverfahren eingeleitet worden.

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Glück im Unglück für die Justiz: Keine der vorzeitig aus der U-Haft freigekommenen Verdächtigen hätten dies zur Flucht genutzt.

Die Verdächtigen in Sachen Kindesmissbrauch und Drogenhandel mit Waffen seien inzwischen verurteilt worden.

Die übrigen Verfahren dauerten noch an. Wenn Verdächtige in Untersuchungshaft sitzen, gilt für die Justiz ein Beschleunigungsgebot.

Nach sechs Monaten Untersuchungshaft ist bei jedem Gefangenen von einem Gericht zu prüfen, ob die Fortdauer gerechtfertigt ist.

Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa

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