Halle (Saale) - Ein herrenloses Gepäckstück hat am Freitagnachmittag für einen Polizeieinsatz im Hauptbahnhof Halle und Verspätungen im Fernverkehr gesorgt.
Wie die Bundespolizeiinspektion Magdeburg am Sonntag mitteilte, informierte die Notfallleitstelle der Bahn in Leipzig die Beamten um 14 Uhr über ein herrenloses Gepäckstück im Toilettenbereich eines ICE.
Der Zug befand sich auf der Strecke von Berlin nach Frankfurt am Main. Auf Lautsprecherdurchsagen des Bahnpersonals hatte sich zuvor niemand gemeldet.
Um 14.26 Uhr hielt der Zug dann am Hauptbahnhof in Halle, Beamte der Bundespolizei standen bereit, um den Zug zu räumen und die Bahnsteige sechs und sieben komplett zu sperren.
Ein Spürhund wurde hinzugezogen: "Nachdem der vierbeinige Kollege kein sprengstofftypisches Anzeigeverhalten aufgewiesen hatte, wurde das Gepäckstück als ungefährlich eingestuft und geöffnet", so ein Sprecher der Bundespolizei. "Darin befanden sich Sport- und Schulsachen. Zudem fanden die eingesetzten Beamten eine Telefonnummer."
Polizisten erreichen Mutter des leichtsinnigen Jugendlichen
Durch einen Anruf bei besagter Nummer erreichten die Beamten sogleich die Mutter eines 16-jährigen Deutschen. Laut ihren Angaben hatte ihr Sohn seinen Rucksack versehentlich im Zug vergessen.
Die Bundespolizei warnt eindringlich vor solchem Leichtsinn: Neben einem möglichen Gepäckdiebstahl kann es, wie in dem aktuellen Fall, zu einem Polizeieinsatz kommen, für den der Verursacher womöglich finanziell aufkommen muss.
Hinzu kommen Einschränkungen für andere Reisende: Durch den Polizeieinsatz entstanden bei elf Zügen insgesamt eine Verspätung von 87 Minuten.
Der betroffene Intercity-Express fiel teilweise aus.