Leipzig - Bei einer groß angelegten Kontrolle des Zolls in Leipzig haben Einsatzkräfte am Freitagabend eine gesuchte Frau festgenommen. Darüber hinaus wurden mehrere Verstöße festgestellt. Insgesamt 270 Kräfte waren im Einsatz.

Der Zoll hatte am Freitag überall in Deutschland Prüfungen wegen Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigungsverhältnisse im Zusammenhang mit der Bekämpfung von Clankriminalität durchgeführt.

Wie das Hauptzollamt in Dresden am Samstag mitteilte, ging es dabei nicht nur darum, Verstöße festzustellen. Die Behörden erhofften sich zudem, delikts- und behördenübergreifend Erkenntnisse über Clanaktivitäten und andere illegale Strukturen zu gewinnen.

In Sachsen konzentrierten sich die Maßnahmen auf das Stadtgebiet in Leipzig. Insgesamt elf Objekte sowohl im Zentrum, vor allem aber entlang der Eisenbahnstraße im Leipziger Osten wurden kontrolliert, wie Heike Wilsdorf, Pressesprecherin des Hauptzollamtes, gegenüber TAG24 erklärte. Im Fokus standen Bars, Shishabars und diverse Geschäfte.

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"Die Prüfungen erfolgten verdachtsunabhängig. Also es war in diesem Fall nicht so, dass wir gezielte Durchsuchungsbefehle der Staatsanwaltschaft hatten", so Wilsdorf.

Ingesamt 270 Kräfte des Zolls, Landeskriminalamtes, der Steuerfahndung, Bundespolizei, der Polizei in Leipzig sowie der Bereitschaftspolizei waren an dem Einsatz beteiligt. Dabei stellten sie unter anderem mehrere Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, das Tabaksteuergesetz und sogar das Waffengesetz fest.

So fanden die Beamten unter anderem:

• 26 Gram Rauschgift abgepackt in 52 Konsumeinheiten und versteckt in der Mikrowelle einer Bar
  
• 22 Kilogramm unversteuerten Wasserpfeifentabaks
  
• 9 Liter E-Liquid, ebenfalls unversteuert
  
• 133 Dosen Pfefferspray
  

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Darüber hinaus trafen sie in einer Bar eine per Vollstreckungshaftbefehl gesuchte Frau. "Diese stand nicht in Zusammenhang mit den Maßnahmen, sondern hatte sich zufällig dort aufgehalten", erklärte Wilsdorf. Die Frau wurde anschließend ins Gefängnis verbracht.

Seit 2020 besteht in Sachsen eine gemeinsame Ermittlungsgruppe zur Bekämpfung von Clankriminalität. Im Oktober dieses Jahres wurde aus dieser die gemeinsame Task Force Clan gegründet, die inzwischen seit mehreren Wochen Prüfungs-, Durchsuchungs- und Kontrollmaßnahmen überwiegend im Direktionsbereich Leipzig durchführt.

Die Task Force folge dabei der Strategie der "1000 Nadelstiche", wie das Hauptzollamt mitteilte. "Diese wird als praxisbewährtes und erfolgreiches Moment in der Informationsgewinnung und der Bekämpfung von Clankriminalität angesehen"

Erstmeldung vom Freitag, 24. November, 19.43 Uhr. Text aktualisiert am Samstag, 25. November, 14.39 Uhr.