Achtung, Kampfmieze! Polizei erwartet gefährliche Bestie - und wird überrascht
Kiel - Eine mysteriöse Transportbox, unheimliche Geräusche und ein Zeuge mit Kratzspuren: Für eine Polizeistreife in Kiel (Schleswig-Holstein) begann der Mittwochvormittag mit einem Einsatz der ungewöhnlichen Art.
Alles in Kürze
- Polizei in Kiel wird zu mysteriöser Katze gerufen
- Zeuge fängt aggressive Katze ein und verletzt sich
- Katze kommt ins Tierheim ohne Öffnung der Transportbox
- Kleine, schüchterne Katze hüpft aus Box heraus
- Tierheim sucht Besitzer des herrenlosen Kätzchens

Wie die Polizei Kiel auf Nachfrage von TAG24 mitteilte, wurde eine Streifenwagenbesatzung gegen 10.15 Uhr zur Bundesstraße gerufen.
In Höhe des Holsteinstadions hatte ein Passant eine Katze ohne Besitzer entdeckt und sie eingefangen.
Von Streicheleinheiten war jedoch keine Rede! Das Tier habe gekratzt, gefaucht und sich heftig gewehrt, berichtete der Zeuge den Beamten.
Beim Versuch, die streunende Katze zu sichern, habe sich der Mann laut Polizeiangaben sogar verletzt - ehe er sie schließlich in eine Transportbox bringen konnte.
Doch was zunächst wie ein tierischer Notfall klang, endete mit einer überraschenden Wendung - und viel Gelächter!
Kleines Kätzchen kommt vorerst ins Tierheim

Um der Katze unnötigen Stress zu ersparen, verzichteten die Beamten darauf, die Box zu öffnen. Stattdessen brachten sie das Tier direkt ins Tierheim. Doch schon während der Fahrt wurde klar: In dieser Box ging es ordentlich zur Sache!
Aus dem Inneren drangen Knurrlaute, Kratzen und das dumpfe Poltern eines offenbar sehr entschlossenen Ausbruchsversuchs, wie die Polizei mitteilte. Schon bald stellte sich die Frage, ob es sich tatsächlich um eine Hauskatze oder vielleicht doch eher um eine "Großkatze" handelte.
Als die Box im Tierheim endlich geöffnet wurde, kam es plötzlich zum Aha-Moment: kein Krallenmonster, keine kampfbereite Wildkatze!
Stattdessen hüpfte ein kleines, schüchternes Kitten heraus. Es sah sich vorsichtig um, schnupperte an der Umgebung und begann dann, neugierig die Welt zu erkunden. Von Aggression also keine Spur.
Wie die Polizei später mitteilte, hatte sich das vermeintlich bedrohliche Knurren durch den Hall im Transportbehälter offenbar nur verstärkt. Das leise Maunzen des jungen Tieres wurde im geschlossenen Raum zu einem tiefen Grollen.
Der kleine Stubentiger wurde im Tierheim in die liebevoll genannte "Krabbelgruppe" aufgenommen, wo es sich mit anderen Jungkatzen ein Gehege teilt. Ersten Informationen zufolge war es weder gechippt noch verletzt, aber offensichtlich herrenlos.
Das Tierheim Uhlenkrog bittet nun den Besitzer des Ausreißers, sich mit einem entsprechenden Nachweis zu melden.
Titelfoto: Polizeidirektion Kiel