Amok-Fahrt auf Mercedes-Werk? Polizei schießt auf VW-Fahrer!

Sindelfingen - Amok-Fahrt am Samstag auf dem Gelände des Daimler-Werks in Sindelfingen bei Stuttgart!

Sindelfingen am Samstag: Polizei und Rettungsfahrzeuge auf dem Weg zum Daimler-Werk.
Sindelfingen am Samstag: Polizei und Rettungsfahrzeuge auf dem Weg zum Daimler-Werk.  © SDMG / Dettenmeyer

Wie die Stuttgarter Zeitung berichtet, durchbrach ein VW Bus um kurz nach 13 Uhr die Schranke von Tor 7.

Der Fahrer des grün-weißen Busses sei anschließend mit bis zu 100 Kilometern pro Stunde übers Werkgelände gerast.

Gegenüber TAG24 bestätigte ein Sprecher der Ludwigsburger Polizei den Vorfall und einen Einsatz, ohne jedoch Details zu nennen.

Mann in Stuttgart hinterrücks angegriffen: Das haben die Täter mitgehen lassen!
Polizeimeldungen Mann in Stuttgart hinterrücks angegriffen: Das haben die Täter mitgehen lassen!

Er verwies darauf, dass sich die Staatsanwaltschaft der Sache angenommen hat - und es am morgigen Montag eine gemeinsame Pressemitteilung zu der mutmaßlichen Amok-Fahrt geben soll.

Laut Zeitung postete ein Beschäftigte des Daimler-Werks auf Facebook, dass der Werkschutz kurz vor 14 Uhr angerufen und gesagt habe, man solle sich im Gebäude verbarrikadieren.

Demnach hätte ein Amok-Fahrer die Schranke durchbrochen, rase durch das Werk. Und: Man wisse nicht, ob er bewaffnet sei.

"15 Minuten später kam dann der Anruf, wir dürfen wieder aus den Büros und Gebäuden. Bin dann mit meinem Arbeitskollegen Richtung 3/10 gefahren, und dort hat man den VW T-Bus gesehen, voll auf eine Verkehrsinsel draufgefahren, mehrere Polizeiautos und Krankenwagen und dort lag, glaube ich, der Amokfahrer", zitiert die Stuttgarter Zeitung den Augenzeugen.

Polizisten mit Messer attackiert?

Ein anderer Zeuge schreibt, ein Typ sei "wie ein Verrückter im Werk rumgeheizt. Vor dem Werkschutz ist er abgehauen, dann vor der Halle 3/10 auf eine S-Klasse draufgefahren. Dann kam die Polizei, die er mit einem Messer angriff. Mit einem Fangschuss wurde er dann niedergestreckt."

Ob die Beobachtungen stimmen, lässt sich derzeit nicht verifizieren. Weitere Informationen verspricht die für Montag angekündigte Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei.

Gegenüber der Bild-Zeitung äußerte ein Mercedes-Sprecher: "Wir sind erleichtert, dass es in der Belegschaft keine Verletzten gab." Laut Springer-Blatt wurde der mutmaßliche Amok-Fahrer durch den Schuss eines Beamten am Bein verletzt und festgenommen.

61-Jähriger in Psychiatrie untergebracht

Blick aufs Tor 7 des Mercedes-Werksgeländes in Sindelfingen.
Blick aufs Tor 7 des Mercedes-Werksgeländes in Sindelfingen.  © SDMG / Dettenmeyer

Am Montagvormittag teilten Staatsanwaltschaft und Polizei weitere Details zu dem Vorfall mit.

Demnach durchbrach ein 61-Jähriger mit seinem VW eine Schranke, gelangte so aufs Daimler-Gelände.

"Mit vermutlich überhöhter Geschwindigkeit habe der Mann seine Fahrt fortgesetzt, wobei er mit einem Bordstein und einer Verkehrsinsel kollidierte", heißt es am Montag. "Der VW war hierauf nicht mehr fahrbereit." Der Mann verließ daraufhin den Kleinbus.

Mann verletzt sich mit Messer und bedroht Rettungskräfte
Polizeimeldungen Mann verletzt sich mit Messer und bedroht Rettungskräfte

Über ein Dutzend Polizisten besetzten in der Zwischenzeit alle Zu- und Abfahrtsmöglichkeiten des Werkgeländes. Beamte trafen den Tatverdächtigen schließlich zu Fuß gehend an: "Er trug ein Klappmesser in der Hand, mit dem er gestikuliert haben soll. Auf mehrfache, polizeiliche Aufforderungen es fallen zu lassen, habe er nicht reagiert."

Ohne ein Wort zu sagen ging der 61-Jährige "in bedrohlicher Weise" auf die Polizisten zu. "Da er weitere eindeutige Aufforderungen der Beamten ignorierte, kam es zu einer Schussabgabe eines Polizisten. Der 61-Jährige wurde ins Bein getroffen und konnte vorläufig festgenommen werden."

Der Verletzte kam ins Krankenhaus. "Aufgrund einer wahrscheinlichen psychischen Ausnahmesituation folgte der medizinischen Versorgung eine Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung", schreiben Polizei und Staatsanwaltschaft weiter.

Durch die Irrfahrt auf dem Werkgelände wurden demnach keine Personen gefährdet. Der entstandene Sachschaden wurde auf eine fünfstellige Summe geschätzt.

Ursprungstext vom 13. Februar, zuletzt aktualisiert: 14. Februar, 14.26 Uhr

Titelfoto: SDMG / Dettenmeyer

Mehr zum Thema Polizeimeldungen: