Bedrohung durch Missbrauchstäter: Polizei will Kinder für Gefahren im Netz wappnen

Düsseldorf - Die Polizei in Nordrhein-Westfalen will mit einer Kampagne Kinder und Jugendliche besser für die Gefahr sensibilisieren, dass Erwachsene sie über das Internet mit sexuellen Absichten kontaktieren könnten.

Kinder und Jugendliche können im Netz leicht Missbrauchstätern zum Opfer fallen. (Symbolbild)
Kinder und Jugendliche können im Netz leicht Missbrauchstätern zum Opfer fallen. (Symbolbild)  © picture alliance / Nicolas Armer/dpa

"Arglose Kinder und Jugendliche werden durch vermeintlich Gleichaltrige manipuliert, potenzielle Missbrauchstäter erschleichen sich ihr Vertrauen und spielen mit ihren Emotionen", sagte Innenminister Herbert Reul (70, CDU) am Freitag, dem Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexualisierter Ausbeutung und sexueller Gewalt.

Gerade in der Pandemie habe sich ihre Bildschirmzeit noch einmal erhöht, sagte Reul. "Sie halten sich noch öfter und länger im Netz auf. Das Internet birgt jedoch viele Gefahren."

Oftmals überredeten die Täter die Minderjährigen zu freizügigen Selbstportraits, sagte er. Die Bilder und Videos dienten dann als Druckmittel. Mitunter versuchten sich die Täter mit den Minderjährigen auch zu treffen - was mit der Gefahr einhergehe, missbraucht zu werden.

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Die Polizei will laut dem Innenministerium etwa mit Postings in den sozialen Netzwerken auf das Phänomen aufmerksam machen.

Die Aktionstage sollen von kommendem Montag bis Freitag andauern.

Hinweise auf Missbrauch können telefonisch gegeben werden

Seit Oktober 2021 kann man unter einer eigens eingerichteten Telefonnummer dem Landeskriminalamt niedrigschwellig Hinweise auf sexuellen Missbrauch oder Gewalt an Kindern geben. Bislang seien fast 400 Anrufe eingegangen, teilte das Innenministerium mit.

In 130 Fällen seien dadurch bestehende Strafverfahren angereichert oder neue Strafverfahren eingeleitet worden.

Titelfoto: picture alliance / Nicolas Armer/dpa

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