Laußnitz - Warum musste Emma (†21) sterben? Nach einer illegalen Techno-Party fanden Beamte ihren entstellten Leichnam in einem Wald. Mutmaßlicher Täter war ihr erst 16-jähriger Freund. Emmas Vater Patrick (42) startete inzwischen eine Spendenkampagne, um sie in ihrer Heimat Magdeburg beerdigen zu können und spricht auch mit TAG24 über den furchtbaren Verlust. Die Polizei sucht derweil Zeugen.
Aber von vorn: In den frühen Sonntagmorgenstunden löste die Polizei eine illegale Party aus der Dresdner Freetek-Szene in einem Wald zwischen Ottendorf-Okrilla und Laußnitz auf.
Etwa 200 Personen hatten dort zwei Geburtstagspartys gefeiert. Eine gute Stunde später stießen sie auf den blutverschmierten vermeintlichen Täter. Und kurz danach auf Emma.
Gerade eben hatte das frisch verliebte Paar noch zu lauten Bässen und elektronischer Tanzmusik "geravt". Nach TAG24-Informationen attackierte er sie knapp zwei Kilometer weiter dann mit einem Baumstamm und einem Messer.
"Am Samstagabend haben wir noch miteinander geschrieben", sagte Emmas Vater Patrick Drebenstedt (42) jetzt TAG24. Er habe ihr noch 20 Euro fürs Abendessen überwiesen.
Patrick Drebenstedt schildert Beziehung zu seiner Tochter
Als Patrick 21 Jahre alt war, kam Emma zur Welt. Die Beziehung zur Mutter hielt wegen der vielleicht zu frühen Verantwortung nicht. Mutter und Kind zogen bald nach Dresden.
Hier wurde die junge Erwachsene gerade erst mit der Schule fertig, verliebte sich vor vier Wochen auf genau so einem Rave in den 16-Jährigen aus Pirna, genoss das Leben.
"Wir hatten trotzdem ein enges Verhältnis. Ich weiß nur, dass sie glücklich war und nichts zu beanstanden hatte", verrät der Vater.
Am Montagmittag standen plötzlich Polizisten und Seelsorger auf Patricks Türschwelle. Der Tatverdächtige wurde derweil in ein Fachkrankenhaus gebracht und schweigt dort bislang. Emmas trauernder Vater ist auch sauer.
Emmas Vater hat Spendenkampagne gestartet
"Ich habe selber einen Technoklub in Magdeburg. In Dresden läuft die Szene aber komplett unkontrolliert. Diese Freeteks haben keine Securitys oder Rettungsketten für solche Ernstfälle."
Die Dresdner Staatsanwaltschaft bittet nun genau diese Leute aus der Szene um Hilfe: Wer Hinweise geben kann, soll sich bei der ermittelnden Polizeidirektion Görlitz melden: 03581/46 85 000.
Am Donnerstagabend hat Patrick eine Spendenkampagne ins Leben gerufen, um die Gerichtskosten und die Beerdigung in Emmas Heimat Magdeburg finanzieren zu können.
"Sie hat sich immer gewünscht, eines Tages ins Familiengrab zu kommen. Diesen Wunsch erfüllen wir ihr nun viel zu früh." Wer spenden möchte: gofund.me/08316c96