Zugriff! Strippenzieher hat 87 Flüchtlinge im Wohnmobil eingeschleust

Ebersbach/Wuppertal - Zugriff in Wuppertal! Monatelang hatte die Ebersbacher Bundespolizei ermittelt, am Mittwoch nahmen sie einen Aserbaidschaner (40) fest: Er soll der Chef einer Schleuserbande sein, die 87 Flüchtlinge unter teils lebensgefährlichen Bedingungen ins Land geschmuggelt hatte.

Der Aserbaidschaner (40) landete Mittwoch vor dem Haftrichter.
Der Aserbaidschaner (40) landete Mittwoch vor dem Haftrichter.  © Danilo Dittrich

Im Sommer 2024 stoppten tschechische Ermittler ein Wohnmobil, noch bevor es nach Sachsen einreisen konnte. Darin entdeckten sie über zehn Geschleuste.

Insgesamt sechs solcher Fahrten stellte die Bundespolizei fest, jeweils zwischen zehn und 23 Flüchtlinge waren ungesichert in dem Wohnmobil untergebracht, mussten dort ihre Notdurft offen verrichten.

87 Geschleuste konnte die Bundespolizei ermitteln.

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Waren Fahrer schnell erwischt, dauerten die Ermittlung zum Hintermann länger: Der nun verhaftete Mann soll die Wohnmobile in Deutschland angemietet haben.

Anschließend brachten dafür bezahlte Fahrer sie nach Kroatien, andere Fahrer wiederum sollen dafür bezahlt worden sein, mit den Wohnmobilen die Flüchtlinge nach Deutschland verbringen.

Der Schleuser wurde einem Haftrichter vorgeführt

Mit diesem Wohnmobil sollen Flüchtlinge geschleust worden sein.
Mit diesem Wohnmobil sollen Flüchtlinge geschleust worden sein.  © Bundespolizei
Die Geschleusten musste ihre Notdurft in dem Mobil verrichten.
Die Geschleusten musste ihre Notdurft in dem Mobil verrichten.  © Bundespolizei

"Er war der Organisator des Ganzen", ist sich Bundespolizei-Sprecher Alfred Klaner (55) sicher. "Er zog die Strippen."

Mittwoch kam der Schleuser vor den Haftrichter, demnächst muss er sich wegen Einschleusen von Ausländern unter lebensbedrohlichen Umständen in banden- und gewerbsmäßiger Tatbegehung verantworten.

Titelfoto: Danilo Dittrich

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