"Ein Spiel mit Leben und Tod": Drei Maskierte springen auf S-Bahn

Leipzig - Seit Wochen tauchen in den sozialen Medien Videos von Jugendlichen auf, die auf Züge und Straßenbahnen aufspringen - der gefährliche Trend dahinter: Train-Surfen oder S-Bahn-Surfen. Auch in Leipzig wurden nun erneut Jugendliche dabei beobachtet. Glücklicherweise kam niemand zu Schaden.

An der Haltestelle Leipzig-MDR hatten Zeugen die Jugendlichen dabei beobachtet, wie sie auf die Kupplung einer S-Bahn kletterten. (Archivfoto)
An der Haltestelle Leipzig-MDR hatten Zeugen die Jugendlichen dabei beobachtet, wie sie auf die Kupplung einer S-Bahn kletterten. (Archivfoto)  © Anke Brod

Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, hielten in der Nacht auf Pfingstmontag drei Jugendliche die Bundespolizei auf Trab.

Zunächst wurden die Beamten gegen 22 Uhr alarmiert. Wie eine Polizeisprecherin auf TAG24-Nachfrage anmerkte, hatten Zeugen an der Haltestelle Leipzig-MDR zunächst gesehen, wie drei Gestalten auf die Kupplung der S-Bahn kletterten. Andere Zeugen hatten dann beobachtet, wie die drei an der Haltestelle Bayrischer Bahnhof abgestiegen sind.

Gegen 0.15 erreichte die Einsatzleitstelle dann ein weiter Notruf. Dieses Mal hatte ein Zugführer drei Maskierte am Haltepunkt Leipzig-Leutzsch beobachtet, die auf die Kupplung sowie die Trittleiter eines Waggons geklettert waren.

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"Der Zug blieb stehen, Polizisten eilten zum Ereignisort; ein Polizeihubschrauber wurde angefordert", sagte Polizeisprecherin Yvonne Manger. Die Beamten hatten die Suche eine Stunde fortgesetzt, konnten die maskierten Unbekannten jedoch nicht aufgreifen.

In den 1980er-Jahren schwappte der Trend aus den USA nach Deutschland

Die Bundespolizei warnt immer wieder vor dem lebensgefährlichen Leichtsinn. Erst im April kamen zwei Männer beim S-Bahn-Surfen ums Leben. (Archivfoto)
Die Bundespolizei warnt immer wieder vor dem lebensgefährlichen Leichtsinn. Erst im April kamen zwei Männer beim S-Bahn-Surfen ums Leben. (Archivfoto)  © Anke Brod

Seit Wochen häufen sich die Sichtungen von Train-Surfern. Angesichts der immensen Risiken warnt die Bundespolizei vehement vor dem leichtsinnigen Trend.

Neben den offensichtlichen Gefahren, wie das Herabstürzen vom Zug, können auch Hindernisse, wie Tunnel oder Querbalken zu schweren oder tödlichen Verletzungen führen.

Eine weitere Gefahr für Leib und Leben sind die stromführenden Oberleitungen: "Selbst ohne direkte Berührung können Stromüberschläge den Surfer treffen und so zu schwersten, oftmals auch tödlichen Verletzungen führen", so Polizeisprecherin Manger weiter.

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Train-Surfing ist in Deutschland illegal. In der Regel leitet die Bundespolizei Ermittlungsverfahren ein. Möglich ist aber auch die Verfolgung vom S-Bahn-Surfen als Ordnungswidrigkeit. Hier kann ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro erhoben werden.

Erst im April kamen in Berlin zwei Männer beim Train-Surfen ums Leben.

Titelfoto: Anke Brod

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