Von Kathrin Löffler
Billigheim (Neckar-Odenwald-Kreis) - Mit einem filmreifen Notfall mussten sich die Rettungskräfte im baden-württembergischen Billigheim beschäftigen: Ein Mann (60) war offenbar tagelang in einem Wohncontainer eingesperrt und wurde darin fast 100 Kilometer transportiert.
Anscheinend war der 60-Jährige Polizeiangaben zufolge unbemerkt in den Container gestiegen, ehe er Tage später einen Notruf absetzte und darin meldete, dass er eingesperrt sei und nicht wisse, wo er sich befinde.
Einsatzkräfte konnten ermitteln, dass sich der ausschließlich polnisch sprechende Mann in einem Wohncontainer auf dem Gelände einer Containerfirma in Billigheim befand. Er schien unverletzt und kam vorsichtshalber in ein Krankenhaus.
Die Polizei geht davon aus, dass der Mann sich insgesamt vier Tage in dem Container befunden hat. Laut einem Sprecher war der Container für Arbeiten auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart genutzt und am Mittwoch von dort ins etwa 90 Kilometer entfernte Billigheim transportiert worden.
Die Polizei vermutet, dass der Mann zwischen der Überprüfung und dem Abtransport in den Container geriet. In Billigheim hätte er nicht mehr hineinsteigen können, da der Container dort oben auf einem weiteren stand.
Mann wurde von Container vor Kälte geschützt
Als der Mann gefunden wurde, hatte er Getränke, Lebensmittel und persönliche Gegenstände bei sich. Die Wände des Containers müssen ihn laut Polizei einigermaßen vor der Kälte geschützt haben.
Sie versucht nun, die Hintergründe herauszubekommen, ermittelt aber nicht strafrechtlich.