Entführt und misshandelt: Mann soll Ex-Partnerin halbnackt durch Stadt gezerrt haben
Von Martin Oversohl, Johanna Baumann
Künzelsau - Er soll seine Ex-Freundin entführt, brutal misshandelt und fast nackt durch die Innenstadt von Künzelsau (Hohenlohekreis) gezerrt haben, da ist sich die Polizei inzwischen ziemlich sicher.
Alles in Kürze
- Mann entführt Ex-Partnerin in Künzelsau
- Opfer wurde halbnackt durch Stadt gezerrt
- Täter sitzt in Untersuchungshaft wegen Haftbefehl
- Polizei sucht Zeugen für Tat
- Ermittlungen zu Hintergründen dauern an

Nun sitzt ein 28 Jahre alter Mann in Untersuchungshaft - jedoch wegen eines anderen, bereits bestehenden Haftbefehls, nicht aufgrund der aktuellen Vorwürfe. Ein neuer Haftbefehl im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Entführung steht nach Angaben eines Polizeisprechers noch aus.
Der Deutsche ist wegen Gewaltdelikten und Partnerschaftsgewalt bereits vorbestraft.
Ein Zeuge hatte die Polizei alarmiert, weil er den Mann am Sonntagabend (15. Juni) mit seinem mutmaßlichen Opfer in der Stadt gesehen hatte. Die Frau habe geblutet und lediglich einen Slip und Schuhe angehabt. Die Fahndung blieb allerdings ohne Erfolg.
Einen Tag später fanden die Ermittler vor einem Mehrfamilienhaus in Künzelsau blutverschmierte Schuhe, die mutmaßlich dem Opfer gehörten. Es wurde eine Durchsuchung angeordnet, bei der die 39-Jährige nicht aufgefunden wurde. Dabei kamen auch Spürhunde zum Einsatz.

Kripo sucht Augenzeugen
Am Dienstag gegen 4.45 Uhr gelang der schwer verletzten Frau die Flucht. Sie setzte einen Notruf ab und führte die Polizei zu einer Gartenhütte in Künzelsau. Dort konnte der mutmaßliche Täter aus Pforzheim festgenommen werden.
Die 39-Jährige wurde medizinisch versorgt und in ein Krankenhaus eingeliefert.
Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat dauern an. Aktuell sucht die Kriminalpolizei Zeugen, die sich zwischen Sonntagabend 21.15 Uhr und Dienstagmorgen in Künzelsau aufgehalten haben könnten.
Das Ex-Paar hielt sich insbesondere in den Bereichen Johanneskirche, Friedhof, Neuapostolische Kirche und Bahnhof Künzelsau auf. Augenzeugen sollen sich unter der Rufnummer 07131 104 4444 melden.
Titelfoto: Johannes Neudecker/dpa