Festnahme in Wuppertal: Schleuser pferchte Kinder und Frauen in Campern ein
Wuppertal/Görlitz – In Wuppertal ist am Dienstag ein 40-jähriger Mann aus Aserbaidschan festgenommen worden. Er soll in großem Stil Menschen unter miserablen Bedingungen nach Deutschland und Italien geschleust haben.
Laut Staatsanwaltschaft Görlitz und Bundespolizei Ebersbach soll er im August und September 2024 mindestens 87 Migranten in sechs Fahrten nach Mitteleuropa gebracht haben.
Dazu mietete er in Deutschland Wohnmobile an und heuerte Fahrer an, die die Transporte gegen Bezahlung übernahmen.
Die Bedingungen für die Betroffenen waren brutal: Bis zu 23 Menschen wurden in die Camper gestopft, durften diese stundenlang nicht verlassen und mussten ihre Notdurft im Inneren verrichten.
Frauen und Kinder waren ebenfalls unter ihnen. Teilweise wurden die Schleusungen über Sachsen abgewickelt.
So führten zwei Fahrten über die deutsch-tschechische Grenze, im Raum Bautzen wurden die Menschen dann abgesetzt.
Untersuchungshaft für Schleuser angeordnet
Für die Ermittler ist klar: Das Ganze war banden- und gewerbsmäßig organisiert und extrem gefährlich für die Geschleusten.
Am Dienstag schlugen die Fahnder dann zu. 16 Beamte, darunter Spezialkräfte, durchsuchten die Wohnung des Verdächtigen und nahmen ihn fest. Auch mehrere Handys wurden sichergestellt.
Der 40-Jährige wurde noch am selben Tag einem Haftrichter in Wuppertal vorgeführt. Nach der Anordnung von Untersuchungshaft geht es für ihn jetzt in den Knast.
Die Ermittlungen laufen weiter.
Titelfoto: Gianni Gattus/dpa

