Frau (36) wird Finger abgeschnitten: War es ihr Lebensgefährte?

Gießen/Grünberg - Ein 36-jähriger Mann und seine gleichaltrige Lebensgefährtin gerieten in Streit. Am Ende musste die an der Hand verstümmelte Frau vom Rettungsdienst auf schnellstem Weg in eine Klinik gebracht werden.

Einsatzkräfte des Rettungsdienstes mussten am Mittwochabend in Grünberg bei Gießen eine verstümmelte Frau versorgen: Der 37-Jährigen war ein Finger abgeschnitten worden. (Symbolbild)
Einsatzkräfte des Rettungsdienstes mussten am Mittwochabend in Grünberg bei Gießen eine verstümmelte Frau versorgen: Der 37-Jährigen war ein Finger abgeschnitten worden. (Symbolbild)  © Montage: Friso Gentsch/dpa, Roberto Pfeil/dpa

Der Vorfall ereignete sich am zurückliegenden Mittwochabend in der mittelhessischen Kleinstadt Grünberg bei Gießen, wie die Polizei am gestrigen Donnerstag mitteilte.

Demnach geriet das Paar in einer Wohnung in der Berliner Straße aus noch unbekannter Ursache in einen heftigen Streit, der nach ersten Ermittlungsergebnissen dramatisch eskalierte - zumindest stand dieser Verdacht zunächst im Raum.

Am Donnerstag hieß es vonseiten der Polizei, der 36-jährige Mann habe seiner ebenfalls 36 Jahre alten Lebensgefährtin mit einem Messer "den kleinen Finger der linken Hand abgetrennt", wie ein Sprecher erklärte.

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Polizei und Rettungsdienst waren rasch vor Ort. Die verletzte Frau wurde von den Sanitätern versorgt und danach mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht.

Polizeipräsidium Mittelhessen präsentiert neue Ermittlungsergebnisse

Die Polizei in Mittelhessen konnte den zunächst bestehenden Verdacht der schweren Körperverletzung gegen den 36-Jährigen nicht bestätigen. (Symbolbild)
Die Polizei in Mittelhessen konnte den zunächst bestehenden Verdacht der schweren Körperverletzung gegen den 36-Jährigen nicht bestätigen. (Symbolbild)  © Carsten Rehder/dpa

"Die Hintergründe des Streits sind noch unklar", fügte der Polizeisprecher am Donnerstag hinzu. Er ergänzte, dass den Ermittlern erste Hinweise darauf vorlägen, dass beide betrunken gewesen sein könnten. Gegen den Mann werde wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung ermittelt.

Am heutigen Freitag gab das zuständige Polizeipräsidium Mittelhessen dann weitere Erkenntnisse bekannt.

So wurde der Verdacht einer Straftat offenbar widerlegt: In separaten Befragungen hätten der Mann und die Frau übereinstimmend angegeben, "dass sich die Frau versehentlich den Finger beim Spielen mit einem Messer abgetrennt hatte, während sich der Mann wohl gerade in einem anderen Zimmer befand", legte ein Sprecher dar.

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Der Verdacht der schweren Körperverletzung gegen den Mann habe sich daher nicht bestätigt.

Ein abgeschnittener Finger kann theoretisch wieder angenäht werden

Wie die Verstümmelung für die 36-jährige Frau ausging, ist weiter unklar. Theoretisch besteht die Möglichkeit, dass ihr der abgeschnittene Finger wieder angenäht wurde, Mediziner nennen dies eine "Replantation".

Damit eine derartige Maßnahme erfolgreich durchgeführt werden kann, müssen die verletzte Person und der abgetrennte Körperteil so schnell wie möglich in eine entsprechend ausgerüstete Klinik gebracht werden.

Man kann der verletzten 36-Jährigen aus Mittelhessen nur wünschen, dass ihr am Mittwochabend rechtzeitig genug medizinische Hilfe zuteilwurde.

Erstmeldung vom 28. Dezember, 11.40 Uhr, aktualisiert am 29. Dezember, um 13.06 Uhr.

Titelfoto: Montage: Friso Gentsch/dpa, Roberto Pfeil/dpa

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