Geldwäsche-Verdacht: Vier Gebäude von Polizei durchsucht
Von Maurice Dirker
Göttingen - Wegen mutmaßlicher Geldwäsche-Straftaten hat die Polizei in Südniedersachsen vier Gebäude durchsucht. Hintergrund sind Ermittlungen gegen eine Bande aus Hann. Münden.
Alles in Kürze
- Polizei durchsucht vier Gebäude in Südniedersachsen.
- Verdacht auf Geldwäsche und Computerbetrug besteht.
- Ermittlungen laufen seit Mai verdeckt.
- Bandenmäßige Geldwäsche und Betrug werden den Verdächtigen vorgeworfen.
- Finanzagenten sollen für kriminelle Bande tätig gewesen sein.

Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft wurden diverse Beweismittel sichergestellt, die nun untersucht werden.
Die Beamten ermitteln verdeckt in dem Fall seit Mai. Eine Bank habe den Ermittlern zuvor einen Hinweis gegeben, nachdem Mitarbeiter auffällige Zahlungen bemerkt hatten.
Den Verdächtigen werden banden- und gewerbsmäßige Geldwäsche sowie Computerbetruges vorgeworfen. Sie sollen die Herkunft von Geld aus Straftaten verschleiert haben.
Den Angaben nach gibt es Überschneidungen mit Ermittlungen gegen eine Bande aus Hann. Münden in 2021. Die Ermittlungen dauern an.
Nach bisherigen Erkenntnissen warben die Verdächtigen sogenannte Finanzagenten an, die ihre Personalien für die Eröffnung von Konten zur Verfügung stellten. Von der kriminellen Bande sollen sie im Gegenzug viel Geld erhalten haben. Den Angaben nach handelte sich um "ein großes Netzwerk von Finanzagenten".
Mit den Konten sollen die Verdächtigen betrügerische Überweisungen bei Online-Casinos und -Wettanbietern abgewickelt haben. Die Geldsummen hätten dabei das reguläre Einkommen der Finanzagenten um ein Vielfaches überstiegen.
Gegen die Finanzagenten wird nach Angaben der Beamten separat wegen Beihilfe zum Betrug ermittelt.
Titelfoto: Kathrin Zeilmann/dpa