Gewaltexzess bei Schalke gegen Frankfurt: Fotos von Stadionschlägern veröffentlicht

Frankfurt am Main/Gelsenkirchen - Es war ein rabenschwarzer Tag für den deutschen Fußball: Am 20. Mai 2023 kam es bei der Bundesliga-Partie zwischen dem FC Schalke 04 und Eintracht Frankfurt zu wüsten Ausschreitungen. Nun sucht die Polizei in diesem Zusammenhang mit veröffentlichten Fotos nach weiteren Stadionschlägern.

Beim Heimspiel des FC Schalke 04 gegen Eintracht Frankfurt am 20. Mai 2023 kam es nach Abpfiff zu massiven Ausschreitungen zwischen beiden Fanlagern.
Beim Heimspiel des FC Schalke 04 gegen Eintracht Frankfurt am 20. Mai 2023 kam es nach Abpfiff zu massiven Ausschreitungen zwischen beiden Fanlagern.  © David Inderlied/dpa

Unmittelbar nach Abpfiff flogen bei der Begegnung zwischen Schalke 04 und Eintracht Frankfurt im Gelsenkirchener Veltins-Arena sprichwörtlich die Fetzen.

Bei den massiven Ausschreitungen wurden mehrere Polizeibeamte sowie eine Mitarbeiterin des DRK verletzt. Mindestens 18 weitere unbeteiligte Fans erlitten ebenfalls Verletzungen - ein Mann und eine Frau sogar so schwer, dass sie im Krankenhaus operiert werden mussten.

Aus einer aktuellen Polizeimeldung vom Dienstagmorgen geht jetzt hervor, dass man durch aufwendige Untersuchungen samt eingerichteter Ermittlungskommission zahlreiche Aufnahmen von Tatverdächtigen anfertigen konnte.

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Dies gelang aufgrund von monatelangen akribischen Auswertungen des umfangreichen Videomaterials aus dem Stadion. 212 Verfahren habe man so bereits einleiten können, bei denen bislang insgesamt 142 Personen identifiziert wurden.

Die im Raum stehenden Straftaten erstrecken sich von schwerem Landfriedensbruch, gefährlicher Körperverletzung bis hin zu tätlichen Angriffen auf Vollstreckungsbeamte und Beleidigungen.

Mithilfe von gesammeltem Bildmaterial sollen weitere 69 Stadionschläger identifiziert werden

Nur eine von zahlreichen Aufnahmen von den Ausschreitungen zwischen Schalker und Frankfurter sogenannten "Fans".
Nur eine von zahlreichen Aufnahmen von den Ausschreitungen zwischen Schalker und Frankfurter sogenannten "Fans".  © Polizei Gelsenkirchen

Der Gelsenkirchener Polizeipräsident Tim Frommeyer erklärt die Arbeit der vergangenen Monate folgendermaßen: "Auch Fußballspiele sind kein rechtsfreier Raum. Wer offenkundig mit Vorsatz andere Personen angreift und sogar verletzt, muss mit Strafverfolgung rechnen. Wir tun alles, um solche Taten aufzuklären und zur Anzeige zu bringen. Damit haben meine Kolleginnen und Kollegen in der vergangenen Zeit viel Arbeit gehabt, aber ich bin sicher, dass sich die Mühe gelohnt hat."

Präventiv möchte man zudem Stadionverbote gegen ermittelte Tatverdächtige anregen, die anschließend vom Verein oder dem DFB umgesetzt werden müssen.

69 weitere bisher unbekannte tatverdächtige Stadionrowdys der Schalker sowie der Frankfurter Fanszene werden jetzt mithilfe besagtem Bildmaterials, auf die man öffentlich zugreifen kann, gesucht.

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Da sonstige Ermittlungsansätze ausgeschöpft seien, habe das zuständige Amtsgericht Essen auf Antrag der Staatsanwaltschaft diesen Schritt genehmigt.

Titelfoto: David Inderlied/dpa

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