Halbe Million Euro Schaden: Unternehmer wegen Schwarzarbeit verurteilt

Sangerhausen - Wegen der Beschäftigung von sogenannten Scheinselbstständigen und immenser Steuerhinterziehung wurde ein Unternehmer aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz jetzt verurteilt.

Der Zoll deckte in Sachsen-Anhalt einen schweren Fall von Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit auf. (Symbolbild)
Der Zoll deckte in Sachsen-Anhalt einen schweren Fall von Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit auf. (Symbolbild)  © Jan Woitas/dpa

Laut Anklage soll der Mann in 115 Fällen Arbeitsentgelt veruntreut oder vorenthalten und in 54 Fällen Steuern hinterzogen haben. Das Landgericht Halle verurteilte den Unternehmer zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe.

Die Baufirma mit Sitz in Sangerhausen (Sachsen-Anhalt) habe demnach keine Arbeitnehmer, sondern ausschließlich selbstständige Arbeitskräfte beschäftigt.

Die Finanzkontrolle fand jedoch heraus, dass es sich bei den Angestellten um ein sogenanntes "weisungsgebundenes und abhängiges Beschäftigungsverhältnis" handele, teilte das Hauptzollamt Magdeburg mit.

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Die Scheinselbstständigen wurden demnach entweder in bar oder über die Konten von Angehörigen des Angeklagten bezahlt.

Auch eine Versicherung erhielten die Arbeitskräfte nicht, sodass in einem Zeitraum von fünf Jahren bei der Sozialversicherung Schaden in Höhe von rund 391.000 Euro und bei der Sozialkasse im Baugewerbe ein Schaden von rund 87.000 Euro entstand. Zudem hinterzog der Angeklagte Steuern in Höhe von 78.000 Euro.

Das Urteil gegen den Unternehmer ist rechtskräftig.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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