Halloween-Drama im Rheinland: Mann durch explodierte Heizung schwer verletzt
Von Dayan Djajadisastra, Maurice Hossinger
Düsseldorf - In vielen Teilen Nordrhein-Westfalens ist die Nacht um Halloween weitestgehend ruhig verlaufen. In manchen Orten ist es allerdings zu spektakulären Einsätzen der Feuerwehr gekommen.
Einen ziemlich hektischen Abend erlebten die Einsatzkräfte in Bergisch Gladbach. Dort hatten sich innerhalb kürzester Zeit ein Autounfall mit einer eingeklemmten Person sowie eine Verpuffung in einer Wohnung ereignet.
Der betroffene Bewohner erlitt nach Angaben der Feuerwehr schwere Verletzungen im Gesicht und am Körper. Zwei weitere Personen kamen infolge einer mutmaßlich explodierten Heizung mit leichten Verletzungen davon.
Anders als im Rheinland sprach die Polizei in Bochum von einer ruhigen Nacht mit vereinzeltem Abbrennen von Feuerwerk. Auch in Dortmund habe es keine besonderen Vorkommnisse gegeben. In Bonn kam es zu einigen Körperverletzungsdelikten und Platzverweisen, insgesamt verlief der Abend dort aber weitgehend normal.
In Wuppertal, Köln und Düsseldorf berichtete die Polizei von mehreren Einsätzen, darunter Schlägereien und dem Einsatz von Pyrotechnik. Es sei "viel los" gewesen, größere Halloween-bedingte Einsätze habe es aber nicht gegeben.
Die Polizei Hagen selbst zog eine positive Bilanz der Halloween-Nacht. Mit Unterstützung des Ordnungsamtes waren die Einsatzkräfte in der Innenstadt und weiteren Stadtteilen verstärkt präsent.
Feuerwerkskörper in Flüchtlingsheim geworfen
Insgesamt kontrollierten sie 280 Personen, sprachen sieben Platzverweise aus und stellten ein Messer sowie eine Kette sicher, die als Schlagwerkzeug hätte verwendet werden können. Zwei Personen mit offenen Haftbefehlen wurden laut Polizeiangaben festgenommen, eine davon trug einen sogenannten Polenböller bei sich.
In Drolshagen im Kreis Olpe kam es dagegen zu einem gefährlichen Vorfall in einer kommunalen Unterkunft für Geflüchtete. Nach Angaben der Polizei wurde ein nicht zugelassener Feuerwerkskörper durch ein offenes Fenster in ein Zimmer der Einrichtung geworfen.
Ein 22-jähriger Bewohner, der sich zu diesem Zeitpunkt im Raum befand, blieb unverletzt. Durch die Explosion wurden jedoch eine Wand und Teile des Inventars beschädigt.
Fünf Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren stehen im Verdacht, den Böller geworfen zu haben.
Da eine politische Motivation nicht ausgeschlossen werden kann, hat das Polizeipräsidium Hagen als zuständige Behörde für Staatsschutzdelikte die Ermittlungen übernommen. Diese dauern an.
Erstmeldung vom 1. November, 9.20 Uhr, aktualisiert um 16.37 Uhr.
Titelfoto: Stefan Sauer/dpa

