Marburg - Ist der Hass auf Israel in Deutschland tatsächlich so groß, dass er auch schon die Jüngeren erreicht? Oder war es lediglich ein Dummejungenstreich? Mit diesen Fragen sieht sich aktuell auch die Polizei konfrontiert, nachdem es am vergangenen Samstag zu einem unschönen Vorfall in Mittelhessen gekommen war.

Was genau geschehen war, das rekonstruierte Pressesprecherin Kerstin Müller vom mittelhessischen Polizeipräsidium. Demnach hatte alles seinen Anfang mit einer Gruppe Jugendlicher genommen, die erstmals gegen 16 Uhr in einem Mehrfamilienhaus in der Straße Bei St. Jost in Marburg gesichtet wurden.

Wie sich später herausstellen sollte, hatten die Heranwachsenden zu diesem Zeitpunkt bereits versucht, einen bestimmten Hausbewohner ausfindig zu machen. Dieser hatte in eines seiner Wohnungsfenster eine Israel-Flagge gehängt, was den Teenagern scheinbar missfiel.

Gegen 18.15 Uhr folgte dann der Höhepunkt des unschönen Vorfalls, als mehrere Anwohner der Polizei meldeten, dass eine Personengruppe Eier gegen besagtes Fenster warfen.

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Doch noch bevor die Ordnungshüter an Ort und Stelle anrücken konnten, hatten die Jugendlichen bereits die Flucht ergriffen und konnten seitdem nicht ausfindig gemacht werden. Weitere Auskünfte zu ihrem Äußeren oder ihren Beweggründen konnten nicht erteilt werden.

Wer zur Eierwurf-Eskapade in Marburg zielführende Hinweise geben kann, ist dazu angehalten, sich unter der Rufnummer 06421/4060 an die Marburger Kriminalpolizei zu wenden.

Derweil war die Eier-Attacke keinesfalls der erste Fall von Anti-Israel-Taten in Hessen, geschweige denn in der gesamten Bundesrepublik. So hatten erst am vergangenen Donnerstag weiterhin unbekannte Täter die vor dem Stadthaus in Mainz gehisste Fahne angezündet.

Auch in Leverkusen sowie in Erfurt kam es mitunter wiederholt zu Schändungen der israelischen Flagge.